
Klappentext:
Sie wollen den bedeutendsten Preis der Welt manipulieren: den Nobelpreis.
Sie entführen das Liebste, was du hast: deine Tocher.
Doch sie haben nicht mit mir gerechnet!
Das alljährliche Auswahlverfahren, das die zu kürenden Nobelpreisträger bestimmt, nimmt seinen Lauf wie immer, als ein Flugzeug der Scandinavian Airline auf dem Flughafen von Mailand abstürzt. Alle Passagiere finden den Tod. Mit an Bord waren drei Mitglieder des Gremiums, das den Nobelpreis für Medizin vergibt.
Kurz vor der Abstimmung erhält Professor Hans-Olof Andersson, ebenfalls Mitglied der Nobelversammlung, Besuch von einem Unbekannten, der ihm viel Geld bietet, damit er eine bestimmte Kandidatin wählt. Er lehnt entrüstet ab. Doch bald darauf entführen Unbekannte Anderssons Tochter Kristina und erpressen ihn nun auf diesem Weg.
Verzweifelt beschließt Andersson, sich dem Willen der Unbekannten zu beugen. Allerdings merkt er schnell, daß er Teil einer viel größeren Verschwörung ist und daß offenbar zahlreiche andere Komiteemitglieder auf der Soldliste seiner Erpresser stehen. Er weiß nur einen Ausweg: Er wendet sich an seinen Schwager Gunnar Forsberg, den Bruder seiner verstorbenen Frau. Der sitzt gerade eine Gefängnisstrafe wegen Einbruchs und Industriespionage ab. Andersson erreicht die Freilassung Gunnars, der sich sofort auf die Suche nach den Entführern macht - und Gunnar kennt keine Rücksicht, wenn es um seine letzte lebende Angehörige geht.
Die Widerstände, gegen die er anrennt, wachsen stetig. Daß er sich auch noch in die Klassenlehrerein seiner Nichte verliebt, erleichtert seine Suche nicht gerade. Die Uhr beginnt zu ticken - und das immer lauter, denn bis zur Nobelfeier sind es nur noch wenige Tage…
Beurteilung:
Die Bücher von Andreas Eschbach sind immer spannend, haben aber nicht immer ein Happy End. Mit diesem Wissen im Hinterkopf las sich Der Nobelpreis gleich noch mal so spannend, denn es ist keineswegs sicher, daß Kristina wieder gesund nach Hause kommt und alles "Friede, Freude, Eierkuchen" ist.
Interessant fand ich auch die Einblicke in die Vergabe des Nobelpreises, ein Thema, mit dem ich mich bislang noch nie beschäftigt hatte.
Ab dem Moment, in dem Gunnar Forsberg ins Spiel kommt, wird die Geschichte aus seiner Sicht und in der Ich-Perspektive erzählt. Dieser Umschwung verwirrt zunächst, macht die Handlung aber glaubwürdiger, der Leser ist „dichter dran“. Das gilt im übrigen auch für den Erzählstil, denn Gunnar Forsberg ist nun mal kein Einstein und so ist auch seine Sprache schnörkellos und manchmal direkt platt.
Das Buch ist temporeich erzählt, aber es ist wie mit dem Kinofilm The Sixth Sense: man ist gebannt, darf das Ende aber nicht verraten. Wenn man das Ende kennt, verliert die Geschichte ihren Reiz. Übrigens könnte ich mir auch den Nobelpreis gut als Kinofilm vorstellen
Meine Wertung:
Kategorie: Thriller
Hardcover
Lübbe
555 Seiten
ISBN: 3785722192

