Wolfgang Schorlau: Fremde Wasser

Gebundene Blätter, die sich mit Horror, Krimi und Thriller befassen.
Antworten
Benutzeravatar
Tirah
Druide
Druide
Beiträge: 2168
Registriert: Sonntag 17. Dezember 2000, 20:01
Wohnort: Gorond im Lande Gimmonae

Wolfgang Schorlau: Fremde Wasser

Beitrag von Tirah »

Wolfgang Schorlau: Fremde Wasser

Denglers dritter Fall




Inhaltsangabe:
Tod im Bundestag.
Die Familie der Abgeordneten Angelika Schöllkopf glaubt nicht an ein natürliches Ableben.
Georg Dengler ermittelt - und befindet sich plötzlich selbst in Gefahr.
Es geht um Wasser - und um die Macht im Land.

Bevor sie ihre Rede halten kann, die wichtigste Rede ihrer Laufbahn, bricht die Bundestagsabgeordnete Angelika Schöllkopf im Plenum des Bundestages zusammen. Sie stirbt vor laufender Kamera.
Zwei Tage dominieren die Bilder ihres Todes die Medien, dann vergisst die Öffentlichkeit den Vorfall. Nur ihre Großmutter glaubt nicht an den plötzlichen Herztod. Sie beauftragt Privatermittler Georg Dengler mit Nachforschungen. Als dieser den Fall bereits aufgeben will, heftet sich ein Killer an seine Fersen - und plötzlich befindet sich Dengler mitten in einem globalen Machtkampf um den wichtigsten Rohstoff der Welt: Wasser.


Allgemeines:
Um den Ermittler Georg Dengler gibt es mehrere Bücher:

1. Die blaue Liste
2. Das dunkle Schweigen
3. Fremde Wasser


Beurteilung:
Georg Dengler schlägt sich als Privatdetektiv schlecht und recht durch und die Aufträge, die er bekommt, sind nicht immer angenehm. Als eine alte Dame in sein Büro kommt und ihn bittet, den Tod ihrer Enkelin aufzuklären, will Dengler den Auftag ablehnen: zu offensichtlich ist es, daß die Enkelin, die Bundestagsabgeordnete Angelika Schöllkopf, an einem Herzinfarkt starb. Seine Freundin Olga jedoch überredet ihn, der Sache trotzdem auf den Grund zu gehen und schon bald stolpert Dengler über die ersten Ungereimtheiten: Frau Schöllkopf war eine blasse Hinterbänklerin und die anstehende Abstimmung war anscheinend so unwichtig, daß sie nicht einmal in den Medien Erwähnung fand - wozu aber brauchte die Abgeordnete dann ein zweiseitiges Manuskript und, viel interessanter, wo ist es geblieben?

Der Autor schreibt politische Krimis, die gut recherchiert sind und es in sich haben. Hier geht es um die Privatisierung kommunaler Wasserverbände und die Frage, ob es den Privatunternehmen nicht viel mehr um Gewinnmaximierung als um Qualitätssicherung geht. Kann der Staat sich der Verantwortung entziehen und die Versorgung mit einem derart lebenwichtigen Gut wie Wasser der Privatwirtschaft übertragen?
Wolfgang Schorlau entwirft ein Szenario, das gar nicht so weit von der Wirklichkeit entfernt ist, wie mancher es gerne hätte. Georg Dengler kann zwar die Hintergründe aufdecken, muß jedoch schnell erkennen, daß er gegen Windmühlen kämpft und sein erzielter Erfolg ist nur ein Teilerfolg, bei dem ein schaler Beigeschmack bleibt.

Fazit: Insgesamt ein spannender Krimi, bei dem mir jedoch einiges zu kurz kam (z.B. Olgas Hintergrundgeschichte) - und bei dem man nicht während, sondern nach dem Lesen eine Gänsehaut hat!


Meine Wertung:
:buchwurm2,5:


Kategorie: Krimi / Deutschland / Politik
Taschenbuch
Kiepenheuer & Witsch
271 Seiten
ISBN: 346203748X bzw. 978-3462037487
Bild

My recurring fantasy about libraries is that at night, after everyone goes home, the books come to life and mingle in a fabulous cocktail party. (Neal Wyatt)
Antworten

Zurück zu „Blutige Blätter“