Elizabeth Kostova: Der Historiker

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Tirah
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Elizabeth Kostova: Der Historiker

Beitrag von Tirah »

Elizabeth Kostova: Der Historiker



Klappentext:
Spät in der Nacht findet ein junges Mädchen in der Bibliothek seines Vaters ein altes Buch und ein Konvolut mit vergilbten Briefen. Das Mädchen gerät in ein Labyrinth, in dem sich die Geheimnisse der Vergangenheit ihres Vaters mit dem mysteriösen Schicksal ihrer Mutter zu einem unvorstellbaren Verhängnis verbinden, das weit in die Historie zurückreicht. Die Briefe führen zu einer der dunkelsten Mächte der Menschheitsgeschichte: Vlad, dem Pfähler, dem barbarischen Herrscher und Urbild der Dracula-Legende. Eine Suche in Klöstern, Bibliotheken und Archiven beginnt, bei der die Grausamkeiten von Dracula zu Tage treten, die sich bis heute fortsetzen.


Beurteilung:
Ein junges Mädchen, dessen Name nie genannt wird, stößt auf die Geschichte von Vlad Ţepeş, der als Dracula bekannt wurde. Als sie ihren Vater darauf anspricht, stellt sich heraus, daß sowohl er, als auch seine Frau und sein Doktorvater sich mit den Ursprüngen der Dracula-Legende befaßt haben - und für alle Beteiligten hatte dies schreckliche Folgen.
Nach und nach wird die Geschichte aufgerollt: wer war Vlad Ţepeş, wie kam es zur Geschichte von Dracula und ist alles nur eine Erfindung von Schriftstellern und Filmproduzenten? Oder kann es tatsächlich sein, daß Dracula auch heute noch lebt?

Ich muß sagen, daß mir sowohl die Einordnung in eine Kategorie als auch die Bewertung dieses Buches etwas schwerfiel.
Es ist ein historischer Roman, der allerdings hauptsächlich im zwanzigsten Jahrhundert spielt. Es geht um die Geschichte von Dracula, einen Horror-Roman kann man die Geschichte aber nicht nennen, denn es ist keine „typische“ Vampirgeschichte.
Es fließt wenig Blut, hauptsächlich geht es um die Suche nach verschollenen Unterlagen in Archiven, Bibliotheken und alten Klöstern sowie der genauen Lage des Grabes von Vlad Ţepeş. Dabei wechselt ständig der Erzähler und man muß schon sehr aufpassen, wer gerade berichtet: die Tocher, der Vater oder der alte Professor. Vor allem die Tochter verliert sich dabei des öfteren in langatmigen Landschaftsbeschreibungen.
All das klingt zusammengenommen nicht gerade positiv - tatsächlich aber ist das, was so eintönig klingt, nur manchmal langweilig. Größtenteils läßt sich die Geschichte sehr gut lesen.
Allerdings muß man sich für dieses Buch Zeit nehmen und sich darauf einlassen, es ist kein Buch, das man „nebenbei“ lesen kann. Dann aber entwickelt die Erzählung einen ganz eigenen Reiz, der sich nur schwer beschreiben läßt. Es ist ein großartiges Panorama, das sich da entfaltet und im Laufe der Geschichte baut sich immer mehr Spannung auf - das Grauen ist sehr subtil, es schleicht sich langsam an. Kein Fast Food also, sondern ein echter Schmöker!


Meine Wertung:
:buchwurm2,5:

Originaltitel:The Historian
Übersetzer:Werner Löcher-Lawrence
Kategorie: Historisch / Horror
Taschenbuch
BVT (Berlin Verlag)
826 Seiten
ISBN: 3833303948 bzw. 9783833303944
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My recurring fantasy about libraries is that at night, after everyone goes home, the books come to life and mingle in a fabulous cocktail party. (Neal Wyatt)
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