Klappentext:
Es begann mit einem Geheimnis - dem letzten Geheimnis des Lebens. Es begann im Zeichen des Labyrinths. Und es endete da, wo es begann…
Bei Ausgrabungen in einer Höhle im Herzen des Languedoc entdeckt Alice Tanner zwei Skelette und darüber eine Wandmalerei, die ein Labyrinth darstellt. Trotz aller Begeisterung für ihren Fund fröstelt es Alice beim Anblick der Toten. Zu offensichtlich ist es, daß sie auf unnatürliche Weise gestorben sind. Ihr unguten Gefühle werden verstärkt durch den Ring, den einer der Toten trägt und auf dessen Innenseite sich die Labyrinthzeichnung wiederholt. Als sich die Polizei einschaltet, ahnt Alice, daß an dem rätselhaften Ort etwas geschehen ist, das im Verborgenen hätte bleiben sollen. Etwas, das weit in die Vergangenheit zurückreicht. Alice beschließt, auf eigene Faust Nachforschungen anzustellen - und es stoßen ihr immer merkwürdigere Dinge zu…
Achthundert Jahre zuvor erhält die junge Alaïs am gleichen Ort ein Buch mit fremdartigen Zeichen und Diagrammen, deren schicksalhafte Bedeutung sie kennt. Sie weiß, daß sie das Geheimnis des Buches hüten muß - um jeden Preis. Das verspricht sie ihrem Vater, als sie dessen Erbe als Hüterin des Heiligen Grals antritt. Verlust, Intrige, Gewalt und Leidenschaft prägen fortan ihr Leben. Doch wie Alice, die Jahrhunderte später ihre Spur aufnimmt, kämpft sie mit ungebrochener Kraft gegen ihre Gegner an. Bis das Schicksal sie, genau wie Alice, in jene Höhle führt, in der sich alles entscheidet…
Beurteilung:
Mehr aus Zufall kommt Alaïs im Jahre 1209 auf das Geheimnis ihres Vaters: zusammen mit zwei anderen Personen hütet dieser das Geheimnis des Heiligen Grals. Natürlich bleibt das Geheimnis nicht lange eines und schon bald muß Alaïs ihre Heimatstadt Carcassonne verlassen - und auch Alice Tanner, die 2005 auf Alaïs’ Spuren stößt, wird bald darauf verfolgt und es passieren merkwürdige „Unfälle“ in ihrem Umfeld…
Beide Geschichten sind spannend erzählt und die Handlung wechselt immer wieder zwischen den Zeiten. Besonders die Vergangenheit ist sehr lebendig geschildert - so rief die katholische Kirche damals zum Kampf gegen Ungläubige, besonders gegen Katharer und Juden, auf. Carcassonne war eine Katharer-„Hochburg“ und damit besonders heiß umkämpft (es schadet übrigens nicht, wenn man über etwas Hintergrundwissen über Carcassonne und die Katharer verfügt, da gerade das im Roman zu kurz kommt
).Die Abenteuer von Alice in der Gegenwart sind eher blass und konnten mich nicht wirklich überzeugen, sind aber gegen Ende doch spannend. Von beiden Hauptpersonen fand ich Alaïs bei weitem die Überzeugendere. Ihre Erlebnisse im 13.Jahrhundert sind so farbig geschildert, daß man die Stadt und Personen förmlich vor sich sieht. Trotzdem fand ich besonders den Mittelteil etwas langgezogen. Richtig spannend wurde es aber dann zum Ende!
Eine „Höchstwertung“ von drei Bücherwürmern will ich aber nicht vergeben: zum einen ist die Gegenwart deutlich blasser als die Vergangenheit, zum anderen gelingt es der Autorin nicht, den Spannungsbogen durchgängig zu halten.Übrigens kam es mir manchmal so vor, als würden Dinge nur angefangen, aber dann nicht beendet. Oftmals tauchen in Nebensätzen Andeutungen auf, die dann einfach nicht weiterverfolgt werden. Oder Alaïs weiß plötzlich um Dinge, ohne daß es vorher den leisesten Hinweis darauf gegeben hätte. Es war manchmal, als wären Sätze gekürzt worden, ohne sich darum zu kümmern, ob sie vielleicht für den weiteren Verlauf der Handlung wichtig waren. Zwar hätte man das Buch durchaus noch um das ein oder andere kürzen können, aber man sollte sinnvoll kürzen...
Fazit: Eine durchaus spannend erzählte Geschichte, die zwar vom Heiligen Gral handelt, dabei aber kein „Dan Brown-Verschnitt“ ist.
Meine Wertung:
Originaltitel: Labyrinth
Übersetzer: Ulrike Wasel und Klaus Timmermann
Kategorie: Abenteuer / Historisch / 13.Jahrhundert / Kartharer / Religion
Taschenbuch
Weltbild-Ausgabe
752 Seiten
ISBN: 3828979653
