Lolly Winston: Himmelblau und Rabenschwarz

Blätter die von Liebe und Herzschmerz handeln
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Tirah
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Lolly Winston: Himmelblau und Rabenschwarz

Beitrag von Tirah »

Lolly Winston: Himmelblau und Rabenschwarz



Klappentext:
Was haben Kekse, Kellnern, Verabredungen und Lust mit den traurigen Seiten des Daseins zu tun?

Sophie muß nach dem Tod ihres Mannes viele Täler durchschreiten und Wut, Trauer und Verzweiflung erleben, bis sie erkennt: Das Leben wird auch für sie weitergehen.

Nach dem Tod ihres Mannes Ethan ist Sophie, 36, zunächst am Boden zerstört. Nie hätte sie sich vorgestellt, daß ihre Ehe einmal so zu Ende gehen würde. Ihre Freunde und ihre Familie versichern ihr zwar, daß das Leben immer noch lebenswert sei, doch eigentlich kann Sophie das nicht so recht glauben. Sie möchte erst einmal eine „gute Witwe“ sein, aber das ist gar nicht so einfach, wenn man entdeckt, daß man nicht nur seinen Ehemann, sondern auch seinen Job und seine Taille verloren hat.

Sophie sieht schließlich nur einen Ausweg: sie muß ihr bisheriges Leben auf den Kopf stellen und noch einmal ganz von vorne anfangen.


Beurteilung:
Himmelblau und Rabenschwarz hat die gleiche Thematik wie P.S. Ich liebe dich von Cecelia Ahern und beide Bücher sind 2004 erschienen, eines in den USA, das andere in Irland. Von der Herangehensweise unterscheiden sie sich jedoch beträchtlich.
Lolly Winstons Protagonistin Sophie ist nicht überdurchschnittlich schön und nicht reich, sie hat wenig Freunde und sie glorifiziert ihren Mann auch nach dessen Tod nicht. Nach seinem Tod ist sie am Boden zerstört und ihre Trauer wird in allen Stadien beschrieben. Da sind die Morgende, an denen sie nicht aufstehen will und die Abende, an denen sie sich einsam mit Süßigkeiten vollstopft. Sie hat Ethan geliebt, aber sie erinnert sich auch an den Alltag mit ihm und seine Fehler: wie sie sich jedes Jahr zu Weihnachten gestritten haben, daß es eine Katastrophe war, wie er Koffer packte und daß er so unordentlich war, daß sein Auto einer wandelnden Müllhalde glich. Als sie schließlich eines Morgens im Bademantel und mit Häschenpantoffeln im Büro auftaucht, wird auch ihr klar, daß sich etwas ändern muß. Sie verkauft das Haus und zieht zu einer Freundin in einen anderen Bundesstaat. Schon bald neigen sich die Ersparnisse dem Ende zu und sie muß sich einen Job suchen. Dabei findet sie jedoch keinen „Traumjob“, sondern geht schlicht und einfach kellnern.

Sophies Trauer wird eindringlich und leise beschrieben und immer ist auch eine große Portion Humor dabei. Sie findet einen neuen Job und neue Freunde und ist mit all ihren Fehlern ungeheuer sympathisch. Und auch am Ende des Buches ist nicht alles rosarot: es gibt den grauen Alltag und kleine Katastrophen, wie die an Alzheimer erkrankte Schwiegermutter, die zu mancher Peinlichkeit führt oder ein verpatztes Thanksgiving.
Der Schreibstil ist dabei weder trocken noch überdreht, am liebsten hätte ich das Buch in einem Rutsch durchgelesen.


Meine Wertung:
:buchwurm02:

Originaltitel: Good Grief
Übersetzerin: Georgia Sommerfeld
Kategorie: nicht zuordbar
Hardcover
Weltbild
Weltbild-Ausgabe, 2006
462 Seiten
ISBN: 3828979459
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My recurring fantasy about libraries is that at night, after everyone goes home, the books come to life and mingle in a fabulous cocktail party. (Neal Wyatt)
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