Susanna Kearsley: Damals in Lissabon

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Tirah
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Susanna Kearsley: Damals in Lissabon

Beitrag von Tirah »

Susanna Kearsley: Damals in Lissabon



Klappentext:
Kate Murray sitzt auf den Stufen der St. Paul’s Kathedrale in London, und die kühle Morgenluft des Septembertages streicht durch ihr Haar, als der weitgereiste Kunsthändler Andrew Deacon sie anspricht. Er will ihr eine Geschichte anvertrauen, eine Geschichte, in der Kates Großmutter eine geheimnisvolle Rolle spielt. Eine Geschichte, die lange zurückliegt und mit Lissabon zu tun hat. Ein Mord komme darin vor, sagte Andrew Deacon. Doch bevor er reden kann, wird er Opfer eine schrecklichen Unfalls.
Als Kate ihre Großmutter nach Andrew Deacon fragt, erinnert sie sich noch sehr genau an ihn und an den 1.November 1943 in New York. Auf dem Weg ins Büro hatte sie einen Knopf an ihrem Kleid verloren. Sie war gerade 21 geworden, trug zweiteilige Badeanzüge und die ersten Cocktailkleider. An diesem Novembertag jedenfalls traf sie Andrew Deacon zum ersten Mal und sollte von nun an eng mit ihm zusammenarbeiten. Die beiden mußten sich auf Anhieb ineinander verliebt haben, das spürte Kate sofort. Und wie sehr bedauerte sie jetzt, von all dem nichts geahnt zu haben, als Andrew Deacon sie in London angesprochen hatte…


Beurteilung:
Ich habe mich ein bißchen schwer getan, dieses Buch einzuordnen: Nach dem Klappentext (der übrigens so nicht stimmt), ist es eine Romanze. Ich habe schon mehrere Bücher von Susanna Kearsley gelesen und es waren alles Romanzen. Dieses Buch jedoch ist auch ein Krimi und ein Spionagethriller, der zum größten Teil während des zweiten Weltkriegs in Lissabon spielt. Leider kann ich aber mit Spionageromanen wenig anfangen, mir ist das alles immer viel zu verwickelt und auch dieses Buch macht da keine Ausnahme. Es scheint, als ob die Autorin alles unterbringen wollte: eine Liebesgeschichte, einen ungeklärten Mordfall, Spionage während des Krieges und die exotische Atmosphäre Lissabons. Dazu kommt eine junge Frau in Bedrängnis, die sich aber nicht einschüchtern läßt und alles daransetzt, den Mordfall aufzuklären, während Leichen ihren Weg pflastern… Leider ist recht früh klar, wer der Bösewicht ist.
Positiv ist aber der Schreibstil, der sich locker weglesen läßt und die sympathischen Charaktere. Andrew Deacon zum Beispiel ist ein Mann, den man gerne kennenlernen würde und auch mit Kate fiebert man mit. Die Spionagegeschichte hat übrigens nichts mit „bösen Deutschen“ zu tun, sondern spielt sich zwischen Spanien, Großbritannien und den USA ab. Trotzdem sind mir am Ende zu viele Fragen offen geblieben, da hätte man mehr aus der Geschichte machen können.


Meine Wertung:
:buchwurm1,5:

Originaltitel: After long silence
Übersetzer: Sonja Hauser
Kategorie: Historisch / Zweiter Weltkrieg / Spionage / Romanze
Hardcover
Piper
396 Seiten
ISBN: 3492047343 bzw. 9783492047340
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My recurring fantasy about libraries is that at night, after everyone goes home, the books come to life and mingle in a fabulous cocktail party. (Neal Wyatt)
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Tirah
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Beitrag von Tirah »

Hier noch mehrere Dinge, die mir aufgefallen sind, als Spoiler (nur lesen, wenn man das Buch kennt oder sich den Spaß verderben will ;) ):
Achtung Spoiler!
Die Romanze zwischen Andrew Deacon und Kates Großmutter läuft fast nebenher. Schade, ich hätte beiden ein Happy End gegönnt. Andrew Deacon hat den Lebensweg von Amelia anscheinend über Jahre hinweg verfolgt - warum hat er sich dann nach dem Tod ihres Mannes nicht bei ihr gemeldet?

Relativ früh habe ich vermutet, daß der Colonel im Rollstuhl identisch mit Mr. Cayton-Wood ist. Daß aber die gesamte Familie - samt Ehefrau, Sohn und Tante - in das Komplott verwickelt sind, fand ich sehr übertrieben. Ihre Todesfälle wurden nicht weiter aufgeklärt: wurden sie vom Geheimdienst umgebracht oder hat der Colonel sie selbst getötet und sich dann abgesetzt? Oder waren alle Todesfälle nur fingiert?
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