Christoph Marzi: Lycidas

Alles, was es so über Phantasieblätter zu berichten gibt. Von Harry bis Drizzt, von Alien bis Captain Future
Antworten
Benutzeravatar
Tirah
Druide
Druide
Beiträge: 2168
Registriert: Sonntag 17. Dezember 2000, 20:01
Wohnort: Gorond im Lande Gimmonae

Christoph Marzi: Lycidas

Beitrag von Tirah »

Christoph Marzi: Lycidas

Gewinner des deutschen Phantastikpreises 2005 für das beste Roman-Debüt!




Klappentext:
Die Welt ist gierig, und manchmal verschlingt sie kleine Kinder mit Haut und Haaren.

Es geschehen seltsame Dinge in London. Im Waisenhaus des grausamen Mister Dombey traut die kleine Emily Laing ihren Augen nicht, als sie eines Morgens von einer Ratte angesprochen wird, die sich höflich als Lord Hyronimus Brewster vorstellt. Eine Sinnestäuschung? Nein, denn bald darauf bleibt Emily nichts anderes übrig, als an die Existenz von wundersamen Wesen zu glauben - als sie nämlich Zeugin wird, wie ein Werwolf eines der Mädchen aus dem Schlafsaal der Neuzugänge stiehtl. In Begleitung der Ratte - sowie eines Elfen namens Maurice Micklewhite und des mürrischen Alchemisten Wittgenstein- macht sich Emily auf die Suche nach der verschwundenen Mara. Die Spur führt die Gefährten in die uralte Metropole, eine geheimnisvolle Stadt unter der Stadt, ein dunkles, gefährliches Reich, in dem gefallene Engel hausen und antike Gottheiten über das Schicksal der Menschen walten. Doch was steckt wirklich hinter den Kindesentführungen, von denen London regelmäßig heimgesucht! wird? Und wer ist der mysteriöse Herrscher der uralten Metropole, der sich Lycidas nennt?


Beurteilung:
Wähnt man sich am Anfang noch im viktorianischen London, wird bald klar, daß man sich in der Gegenwart befindet. Dabei erinnert vieles in diesem Buch an die Romane von Charles Dickens.
Lycidas ist ein Fantasyroman und doch kein Fantasyroman - düster und voller Abgründe.
Ich habe schon viele Meinungen zu diesem Buch gehört und entweder war man begeistert oder man konnte überhaupt nichts damit anfangen. Mich hat dieses Buch begeistert! Die dichte Atmosphäre versetzte mich nach London - das heutige und das London der uralten Metropole. Die Charaktere waren glaubwürdig - ich habe mit Emily und Aurora gelitten, ich mochte den hintergründigen Humor von Wittgenstein und habe Madam Snowhitepink verabscheut. Kurz gesagt: ein Buch zum Versinken!

Lycidas ist der erste Band einer Trilogie. Der zweite Teil („Lilith“) erscheint wahrscheinlich im Dezember 2005.
Vom Heyne-Verlag wurde Lycidas als Jugendbuch angepriesen (wollte man da auf den Harry Potter-Zug aufspringen? Ein Schelm, wer Böses dabei denkt!) - es ist aber definitiv kein Kinder- oder Jugendbuch! Dazu ist die Atmosphäre zu düster und es enthält zu viele Literaturanspielungen.


Meine Wertung:
:buchwurm03:


Kategorie: Fantasy / Urban Fantasy
Taschenbuch
Heyne-Verlag
861Seiten
Zuletzt geändert von Tirah am Freitag 25. November 2005, 19:34, insgesamt 2-mal geändert.
Bild

My recurring fantasy about libraries is that at night, after everyone goes home, the books come to life and mingle in a fabulous cocktail party. (Neal Wyatt)
Benutzeravatar
Tirah
Druide
Druide
Beiträge: 2168
Registriert: Sonntag 17. Dezember 2000, 20:01
Wohnort: Gorond im Lande Gimmonae

Beitrag von Tirah »

Hier noch mehrere Dinge, die mir aufgefallen sind, als Spoiler (nur lesen, wenn man das Buch kennt oder sich den Spaß verderben will ;) ):

Achtung Spoiler!
* über die Blackfriars hätte ich gerne mehr erfahren

* wer ist die geheimnisvolle Regentin der uralten Metropole?

* Lillith tot, Lycidas tot - damit hätte ich nicht gerechnet. Jetzt frage ich mich natürlich, wieso das zweite Buch "Lillith" heißen wird...

* es freut mich natürlich für Emily, daß sie nicht mehr blind ist. Andererseits hat sich das für mich zu einfach aufgelöst. Ich hätte es mir gut vorstellen können, daß sie lernt , mit ihrer Blindheit zurechtzukommen (wäre als Charakter vielleicht interessanter gewesen)

* daß Mara wieder gesund ist, freut mich (ich fand es gar nicht gut, daß sie sterben sollte)

* daß Uriel den Platz von Rahel einnimmt und das Leben für sich entdeckt, hat mir sehr gefallen

* ich bin schon gespannt, wie es im zweiten Buch mit Aurora und Neil weitergeht und wie das mit Auroras Eltern ist

* ob Dorian auch wieder auftaucht?
Bild

My recurring fantasy about libraries is that at night, after everyone goes home, the books come to life and mingle in a fabulous cocktail party. (Neal Wyatt)
Antworten

Zurück zu „Phantastische Blätter“