Gewinner des deutschen Phantastikpreises 2005 für das beste Roman-Debüt!
Klappentext:
Die Welt ist gierig, und manchmal verschlingt sie kleine Kinder mit Haut und Haaren.
Es geschehen seltsame Dinge in London. Im Waisenhaus des grausamen Mister Dombey traut die kleine Emily Laing ihren Augen nicht, als sie eines Morgens von einer Ratte angesprochen wird, die sich höflich als Lord Hyronimus Brewster vorstellt. Eine Sinnestäuschung? Nein, denn bald darauf bleibt Emily nichts anderes übrig, als an die Existenz von wundersamen Wesen zu glauben - als sie nämlich Zeugin wird, wie ein Werwolf eines der Mädchen aus dem Schlafsaal der Neuzugänge stiehtl. In Begleitung der Ratte - sowie eines Elfen namens Maurice Micklewhite und des mürrischen Alchemisten Wittgenstein- macht sich Emily auf die Suche nach der verschwundenen Mara. Die Spur führt die Gefährten in die uralte Metropole, eine geheimnisvolle Stadt unter der Stadt, ein dunkles, gefährliches Reich, in dem gefallene Engel hausen und antike Gottheiten über das Schicksal der Menschen walten. Doch was steckt wirklich hinter den Kindesentführungen, von denen London regelmäßig heimgesucht! wird? Und wer ist der mysteriöse Herrscher der uralten Metropole, der sich Lycidas nennt?
Beurteilung:
Wähnt man sich am Anfang noch im viktorianischen London, wird bald klar, daß man sich in der Gegenwart befindet. Dabei erinnert vieles in diesem Buch an die Romane von Charles Dickens.
Lycidas ist ein Fantasyroman und doch kein Fantasyroman - düster und voller Abgründe.
Ich habe schon viele Meinungen zu diesem Buch gehört und entweder war man begeistert oder man konnte überhaupt nichts damit anfangen. Mich hat dieses Buch begeistert! Die dichte Atmosphäre versetzte mich nach London - das heutige und das London der uralten Metropole. Die Charaktere waren glaubwürdig - ich habe mit Emily und Aurora gelitten, ich mochte den hintergründigen Humor von Wittgenstein und habe Madam Snowhitepink verabscheut. Kurz gesagt: ein Buch zum Versinken!
Lycidas ist der erste Band einer Trilogie. Der zweite Teil („Lilith“) erscheint wahrscheinlich im Dezember 2005.
Vom Heyne-Verlag wurde Lycidas als Jugendbuch angepriesen (wollte man da auf den Harry Potter-Zug aufspringen? Ein Schelm, wer Böses dabei denkt!) - es ist aber definitiv kein Kinder- oder Jugendbuch! Dazu ist die Atmosphäre zu düster und es enthält zu viele Literaturanspielungen.
Meine Wertung:
Kategorie: Fantasy / Urban Fantasy
Taschenbuch
Heyne-Verlag
861Seiten