Klappentext:
Diese Geschichte eines verborgenen Juden in Norden in Ostfriesland ist ein besonderer Heimatroman. Die Beobachtungen aus seinem Versteck auf dem Dachboden und die Berichte seiner Liebesgefährtin und Wirtschafterin zeichnen die Zeit des Dritten Reiches in dieser Kleinstadt im äußersten Nordwesten Deutschlands aus einer ungewöhnlichen Perspektive, deren Beschränktheit allerdings symbolisch für uns alle gilt.
Beurteilung:
Auch in Norden halten in den dreißiger Jahren die Nazis Einzug und die Juden blibien nicht vor Verfolgung verschont. Dirk Wullenweever, ein junger Jude, weigert sich zu flüchten. Er versteckt sich auf dem Dachboden seines Hauses, versorgt von der jungen Tiebe. Zwischen den Beiden spinnt sich eine Liebesbeziehung an und Tiebe, die Dirk nicht verlieren will, verschweigt ihm schließlich das Ende des Krieges.
Jahre später finden Tiebes Tochter und ein Freund von ihr Dirks Tagebücher, die er im Versteck geschrieben hat und erfahren, was damals geschah.
Der Roman wechselt zwischen zwei Ebenen: zum einen sind da Dirks Tagebücher, in denen er von seinem Leben im Versteck und dem Leben davor erzählt. Zum anderen ist da die Liebesgeschichte zwischen Louise, Tiebes Tochter, und ihrem Freund Markus. Beides wird geschickt verwoben. Insgesamt eine spannende Geschichte, in der die Bewohner Nordens nicht als Helden dargestellt werden, sondern als ganz normale Menschen. Jeder versuchte, während der Nazizeit so gut wie möglich zu überleben. Die Erzählungen Dirks sind flüssig und interessant geschrieben - allerdings gleiten sie manchmal zu sehr ins Philosophische ab und werden dann langatmig.
Übrigens ist es hilfreich, Plattdeutsch zu verstehen, allerdings kein Muß.
Meine Wertung:
Kategorie: Historisch / Drittes Reich / Ostfriesland
Hardcover
Schardt Verlag
398 Seiten