Klappentext:
"Sie stand im fliederfarbenen Licht der Dämmerung. Groß. Schlank. Es war, als hätte jemand die Welt für den Bruchteil einer Sekunde angehalten."
Antwerpen, am Abend des 23. Juli 1904. Eine Frau von nicht einmal dreißig Jahren geht, nur mit einem langen weißen Abendkleid und Diamantohrringen angetan, an Bord eines Überseedampfers. Sie hat kein Gepäck, keinen Pass, kein Geld und keine Papiere. Am nächten Morgen meldet sie sich als Blinde Passagierin beim Kapitän. Wer ist diese Frau? Welches Geheimnis verbirgt sie?
Neun Tage ist das Schiff unterwegs nach New York, und in dieser Zeit entfaltet sich unter den Passagieren der Ersten Klasse ein subtiles Drama, vom dem am Ende keiner ganz unberührt bleibt…
Beurteilung:
Die mysteriöse Dame in Weiß, die 1904 als blinder Passagier an Bord der "Kroonland" auftauchte, gab es tatsächlich. Aus einer kurzen Zeitungsmeldung entwickelte die Autorin diesen Roman und spann eine Geschichte um die Dame im weißen Abendkleid und den Passagieren an Bord des Schiffes. Dabei wird vor allem deutlich, wie restriktiv die Gesellschaftsordnung zu Beginn des 20.Jahrhunderts war und wie sehr diese die Frauen unterdrückte. Das ist jedoch leider auch schon das einzige positive, was ich zu diesem Buch sagen kann: die Gesellschaftsordnung ist gut getroffen, die Lage der Frauen zur damaligen Zeit wird deutlich, es ist ein gelungenes Sittengemälde. Die Charaktere an sich fand ich leider allesamt unsympathisch, wenn auch ein gewisses Mitgefühl für die Dame in Weiß aufkam. Insgesamt bleibt nach dem (offenen) Ende des Romans vor allem ein Gefühl der unendlichen Langeweile zurück, was gewiß keine Leseempfehlung darstellt.
Meine Wertung:
Kategorie: historisch / 20.Jahrhundert
Taschenbuch
dtv
335 Seiten
ISBN 3423211865 bzw. 9783423211864