Sabine Thiesler: Hexenkind

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Tirah
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Sabine Thiesler: Hexenkind

Beitrag von Tirah »

Sabine Thiesler: Hexenkind




Klappentext:
In einem einsam gelegenen alten Bauernhaus in der Toskana entdeckt ein Pilzesammler eine schrecklich zugerichtete Leiche. Sarah, der deutschen Frau des Trattoriabesitzers Romano, wurde die Kehle durchgeschnitten.
Dieser brutale Mord ist aber noch lange nicht das Ende eines Unheils, das bereits vor zwanzig Jahren begann:
Sarah flieht zusammen mit Romano und ihrer kleinen, hochbegabten Tochter Elsa aus Berlin und aus einer Beziehung mit einem genialen, aber gewalttätigen Musiker. In Romanos Heimat, der Toskana, fangen sie ein neues Leben an und eröffnen eine Trattoria. Aber ihr Glück währt nur kurz, denn der gemeinsame Sohn Edi ist nach einem Unfall geistig behindert. Sarah kompensiert ihr Unglück, in dem sie Beziehungen zu verschiedenen Männern hat. Sie lebt ein gefährliches Leben und ahnt nicht, daß sie längst von der Vergangenheit eingeholt wird.
Das Verhängnis, das damals in Berlin begann, steigert sich wie in einer klassischen griechischen Tragödie auch über Sarahs Tod hinaus bis zu einem bitterbösen Ende.


Beurteilung:
Als die Leiche von Romanos Frau Sarah gefunden wird, kann niemand die Tat fassen: wer sollte in dem kleinen idyllischen Dorf ein Mörder sein? Nach und nach wird Sarahs Geschichte erzählt und immer deutlicher wird das Bild dieser widersprüchlichen Frau und ihrer Familie: der liebenswerte Ehemann, die hochintelligente Tochter und der behinderte Sohn. Die intrigante Schwiegermutter und der hilflos-sympathische Schwiegervater. Da sind aber auch Sarahs zahlreiche Liebhaber und was ist mit dem Musiker Frank, dem Vater ihrer Tochter? Hat er sie wirklich kampflos gehen lassen und vergessen?

Die Gegenwart ist dabei geschickt mit Rückblenden verbunden und nach und nach kristallisiert sich das Bild einer ziemlich kaputten - und nach außen doch so heilen - Familie heraus. Dabei ist es sehr spannend erzählt und es erschließen sich immer neue Details. Das Ende ist allerdings leider im letzten Drittel vorhersehbar, was ihm aber nichts von der Gruseligkeit nimmt - denn dieses Ende ist böse, wirklich bitterböse.


Meine Wertung:
:buchwurm02:


Kategorie: Thriller / Psychothriller
Taschenbuch
Heyne
575 Seiten
ISBN: 3453432746 bzw. 978-3453432741



Tirah
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Tirah
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Beitrag von Tirah »

Noch ein Spoiler:
Achtung Spoiler!
Gut, Elsas Verhältnis zur Mutter war nie das Beste. Dann spannt ihr die Mutter den Freund aus. Aber daß sie auch noch ein Verhältnis mit ihrem leiblichen Vater anfängt, ohne es zu wissen, und von ihm schwanger wird? Und die Schuld daran auch noch der Mutter gibt? Das war mir einfach zu viel des Guten.
Und mußte Enzo unbedingt verrückt werden? :was2:
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My recurring fantasy about libraries is that at night, after everyone goes home, the books come to life and mingle in a fabulous cocktail party. (Neal Wyatt)
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