Graham Masterton: Das Insekt

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Lyros
Der Druide von Eniria
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Graham Masterton: Das Insekt

Beitrag von Lyros »

Moin Leute,

ich habe mal wieder einen Masterton gelesen...




Inhalt:
Bonnie Winters Job ist es, die Spuren von Morden und Gewalttaten zu beseitigen - sie macht die Stätten des Grauens wieder bewohnbar. Der allgegenwärtige Tod belastet ihre Familie, aber Bonnie bleibt gelassen - bis sie an einem Tatort eine seltene Raupenart findet und aus ihrem "Job" ein Horrortrip wird. Verstörend und mit meisterlicher Erzählkunst lässt Graham Masterton das Unaussprechliche in das alltägliche Leben einbrechen.

Meine Meinung:
Kurz und knapp: Daily Soap mit schaurigen Tatortbeschreibungen.
Wer Horror lesen möchte, der lasse dieses Buch im hintersten Regal stehen. Es liest sich wie eine Episode aus einer Vorabendserie. So wird auf über 200 Seiten Bonnies Leben beschrieben, wie sie ihren faulen und arbeitslosen Mann, sowie ihren 17jährigen Sohn über die Runden bringt.

Sie hat zwei Jobs, von denen der eine darin besteht Tatorte von Verbrechen zu reinigen - nicht "vom" ! Die Beschreibungen der Tathergänge sind schon recht hart, doch das wäre mit 20 bis 30 Seiten schon erzählt gewesen. Auf den restlichen 200 Seiten schleppt sich die Story träge durch Bonnies Alltag (da der Leser auf den kalter Schauer für den Rücken wartet), bis am Ende der Schowdown auf 20 Seiten abgefackelt wird.

Zwei Dinge noch zum Schluss
  1. Die Seitenschinderei stört mich in dem Buch sehr. Es kommt häufig vor, dass ein Kapitel auf Seite n endet. Dann folgt Seite n + 1 und die ist leer. Das Folgekapitel beginnt somit auf Seite n + 2 und dass ist kein Einzelfall.
  2. Das Buch ließt sich somit sehr schnell, ist auch nicht langweilig - ABER ich habe Horror erwartet!
Dafür von mir: :buchwurm-1:

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Tirah
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Beitrag von Tirah »

Ich habe das Buch jetzt auch gelesen. Meine Meinung:


Von Graham Masterton habe ich „Die Opferung“ und „Der Ausgestossene“ gelesen. Beides sind solide Horrorromane. Etwas ähnliches hatte ich auch beim „Insekt“ erwartet.
Das Buch läßt sich mühelos weglesen, allerdings wartet man die ganze Zeit darauf, daß endlich etwas passiert. Seite um Seite wird der Alltag von Bonnie Winter geschildert, ihre Arbeit, ihre Familie. Von Horror keine Spur, die Geschichte plätschert sacht vor sich hin. Leicht zu lesen und leider auch ohne Spannung, sogar Bonnie Winter als Hauptcharakter bleibt merkwürdig blass. Das Ende hat einen Hauch Mystik, ist aber unbefriedigend.

Meine Wertung:
:buchwurm-1:
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My recurring fantasy about libraries is that at night, after everyone goes home, the books come to life and mingle in a fabulous cocktail party. (Neal Wyatt)
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