Klappentext:
Ein kalter, finsterer Oktober auf Öland. Nebel und Schneestürme kündigen sich an, niemand sollte sich jetzt draußen aufhalten. Joakim Westin hat die Abergläubigen der Insel nicht um Rat gefragt und ist mit seiner Familie auf dem prachtvollen Hof Åludden im Nordosten Ölands eingezogen. Aus dem Holz eines alten Schiffswracks ist das Anwesen errichtet worden. Man sagt, die Männer, die damals den Leuchtturm und den Hof bauten, haben die Schreie der ertrinkenden Seeleute nie vergessen können. Auf der Innenseite der alten Scheune stehen noch immer die Namen der Toten eingeritzt, deren Flüstern man in den Wänden hören kann, und all seinen Bewohnern hat dieser Ort nur Kummer gebracht. Als Joakim dann die schreckliche Nachricht erreicht, ist er noch in Stockholm: man habe die Leiche seiner Tochter Livia gefunden, ertrunken. Doch diese Meldung stellt sich als tragischer Irrtum heraus. Die junge Polizistin Tilda Davidsson wird mit dem Fall betraut. Was hat es auf sich mit dem Unglück von Åludden? Und welche Rolle spielt dabei Joakims Schwester, zu der er längst den Kontakt abgebrochen hat?
Allgemeines:
Es ist der zweite Teil des Öland-Quartetts, von denen jeder zu einer anderen Jahreszeit spielt. Dieser Teil spielt im Winter auf der schwedischen Insel Öland.
1. Öland (Skumtimmen) - Herbst
2. Nebelsturm (Nattfak) - Winter
3. Blutstein (Blodläge) - Frühjahr, erscheint auf deutsch im Januar 2011
Beurteilung:
Geht man nach dem Klappentext, erwartet man einen Gruselroman: ertrinkende Seeleute, Unglück, die Namen der Toten…
Tatsächlich ist Nebelsturm vor allem ein Krimi und zwar atmosphärisch noch dichter als der Vorgängerband, Öland. Der einsam gelegene Hof Åludden, der für die kleine Familie eigentlich viel zu groß ist und das schlechte Wetter eines schwedischen Winters auf Öland. Einheimische warnen vor dem berüchtigten „Nebelsturm“ - einem Unwetter, bei dem sich keiner mehr hinauswagt. Nach dem plötzlichen Todesfall ist das Leben auf Åludden schwer genug, der eigentliche Showdown jedoch spielt sich mitten im Nebelsturm ab.
Die Insel wird wunderbar beschrieben, die Charaktere sind gelungen. Und was den Grusel angeht, so gibt es mehr als nur einen Hauch davon, auch wenn sich letztendlich alles nur in der Vorstellungskraft des Lesers abspielt.
Nebelsturm ist ein Buch, das ich kaum aus der Hand legen mochte und bei dem ich jede Seite genossen habe. Jetzt kann ich es kaum erwarten, daß der dritte Band erscheint, obwohl: besser kann er eigentlich nicht mehr werden, oder?
Meine Wertung:
Originaltitel: Nattfak
Übersetzerin: Kerstin Schöps
Kategorie: Krimi / Schweden
Hardcover
Piper
447 Seiten
ISBN 3492050913 bzw. 978-3492050913