Andrea Israel & Nancy Garfinkel: Johannisbeersommer

Briefe, noch mehr Briefe und - ganz modern - mails: aber bitte in Buchform!
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Tirah
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Andrea Israel & Nancy Garfinkel: Johannisbeersommer

Beitrag von Tirah »

Andrea Israel & Nancy Garfinkel: Johannisbeersommer



Klappentext:
Eine Freundschaft fürs Leben

Über 25 Jahre lang hatten Lilly und Valerie nicht miteinander gesprochen. Dabei waren sie mal die besten Freundinnen, engste Vertraute, verschworen gegen den Rest der Welt. Doch als Lilly sich von ihrer Freundin verraten fühlte, brach sie den Kontakt zu ihr ab. Als ihre Mutter stirbt, fasst sich die mittlerweile 47-jährige Valerie ein Herz und schreibt Lilly eine Mail.
Lilly ist überglücklich, wieder von der alten Freundin zu hören, und so entwickelt sich, zunächst vorsichtig tastend, aber bald wieder vertraut, ein lebhafter Austausch. Sie erinnern sich an ihre gemeinsame Kindheit und Jugend und kramen die Briefe und Rezepte aus jener Zeit wieder hervor. Denn mit elf Jahren gründeten die beiden Mädchen einen Rezeptclub und schickten einander über viele Jahre Briefe und Koch- oder Backrezepte, vom Kindergeburtstagskuchen über den Silvester-Nudelsalat bis hin zu Anti-Kummer-Waffeln und den Küchenexperimenten während der Collegezeit. Und wie sie in gemeinsamen Erinnerungen schwelgen an ihre Jugend, an erste Lieben, große Pläne und mal mehr, mal weniger heftige Auseinandersetzungen mit den Eltern, kommen sich die beiden Frauen wieder Stück für Stück näher. Und sie lassen diese Erinnerungen aufleben mit Rezepten für die Speisen, die für sie immer schon mehr waren als einfach nur Essen, nämlich Heimat und Trost. Aber unter der Oberfläche schwelt der nie bereinigte Konflikt, der einst zum Bruch führte, weiter. Als sich die beiden Freundinnen wieder an dem Punkt befinden, an dem sich einst ihre Wege im Zorn trennten, muss sich zeigen, ob ihre Freundschaft groß genug ist, die alten Verletzungen zu verzeihen. Und dann ist da noch ein lange gehütetes Geheimnis, das nach vielen Jahren endlich ans Licht kommt und Lillys und Valeries Freundschaft auf eine harte Probe stellt. Werden sie daran wachsen oder sich endgültig entzweien?


Beurteilung:
Lilly und Valerie waren als Kinder schon verschieden, trotzdem wurden sie Freundinnen. Sie gründeten einen "Rezeptclub" und tauschten regelmäßig per Brief Kochrezepte aus. Doch schließlich kam es zum Zerwürfnis und erst jetzt - nach mehr als 25 Jahren - nehmen sie sowohl den Briefwechsel als auch den Rezeptaustausch wieder auf. Und schließlich werden auch die Dinge geklärt, die damals zum Ende ihrer Freundschaft führten.

Das Buch beginnt in der Gegenwart mit einer e-mail Valeries an Lilly. Dann folgt ein Schwenk in die Vergangenheit und der Briefwechsel der Mädchen folgt - von den Anfängen 1963, Jahr für Jahr, bis in die Gegenwart. Trotz des Titels ist es also kein Sommerbuch, sondern geht durch alle Jahreszeiten. Dabei sind die Rezepte ebenfalls abgedruckt, denn auf diese wird auch in den Briefen Bezug genommen. Der Leser begleitet Lilly und Valerie durch die Schul- und Studienzeit und erfährt einiges über die komplizierten Familienverhältnisse.
Der Gesamteindruck jedoch ist nicht überwältigend positiv. Ich habe dieses Buch gern gelesen und ich mag Briefromane. Ich wollte auch wissen, wie es ausgeht und was hinter dem Zerwürfnis der beiden steckte. Einige der Rezepte klangen interessant.
Aber: die meisten Rezepte sind nicht sonderlich aufregend und das Geheimnis hinter dem Streit der Freundinnen war für mich zu "gewollt". Eine Spur weniger Dramatik hätte es auch getan. Dazu kam, daß ich weder Lilly noch Valerie sonderlich sympathisch fand, beide konnten mich nicht überzeugen. Zwar gefällt mir die Idee eines Briefwechsels verbunden mit einem Rezeptaustausch, insgesamt gab das Ganze aber zu wenig her.


Meine Wertung:
:buchwurm02:


Originaltitel: The Recipe Club
Übersetzerin: Franziska Weyer
Kategorie: Briefroman / Kochrezepte / Freundschaft
Taschenbuch
List
431 Seiten
ISBN 3548610196 bzw. 978-3548610191
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My recurring fantasy about libraries is that at night, after everyone goes home, the books come to life and mingle in a fabulous cocktail party. (Neal Wyatt)
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