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Kathrine Kressmann Taylor: Adressat unbekannt

Verfasst: Samstag 28. Februar 2009, 17:12
von Tirah
Kathrine Kressmann Taylor: Adressat unbekannt




Klappentext:
"Adressat unbekannt", erstmals 1938 veröffentlicht, ist ein literarisches Meisterwerk von beklemmender Aktualität. Gestaltet als Briefwechsel zwischen einem Deutschen und einem amerikanischen Juden in den Monaten um Hitlers Machtergreifung, zeichnet dieser Roman in bewegender Schlichtheit die dramatische Entwicklung einer Freundschaft.


Beurteilung:
Martin Schulse und Max Eisenstein betreiben gemeinsam eine gutgehende Kunstgalerie in San Francisco. Martin, verheiratet und Vater von mehreren Kindern, beschließt 1932, nach Deutschland zurückzukehren. Sein Freund Max, Jude und Junggeselle, wird die Galerie weiterführen. Beide schreiben sich und natürlich fragt Max seinen Freund irgendwann nach den politischen Zuständen Deutschlands, von denen man 1933 beunruhigendes hört. Martin unterdessen hat sich in München eingelebt und schreibt Max begeistert von der Aufbruchsstimmung in Deutschland. Es dauert nicht lange, und der Ton der Briefe verändert sich...

62 Seiten. 18 Briefe. 1 Telegramm. Von 1932 bis 1934.
Vom Umfang her eher eine Kurzgeschichte, ist es ein zwar kleiner Roman, der jedoch mit einem bitterbösen Ende aufwartet. Zwar habe ich mich gefragt, ob die Zustände im Jahr 1934 tatsächlich schon so schlimm waren (ich dachte immer, das sei erst später der Fall gewesen), aber es ist eine eindringliche Geschichte. Auf wenigen Seiten wird eine Entwicklung dargestellt, die berührt. Diese Geschichte, die mit so wenigen Seiten auskommt, verfolgt den Leser länger als so manch anderer, wesentlich umfangreicherer, Roman.

Wichtig ist aber, das Vorwort Elke Heidenreichs unbedingt erst am Schluß zu lesen!


Meine Wertung:
:buchwurm03:


Originaltitel: Adress unknown
Übersetzerin: Dorothee Böhm
Kategorie: Briefroman / Historisch / Drittes Reich
Taschenbuch
Rowohlt
62 Seiten
ISBN: 3499230933 bzw. 978-3499230936