Olaf Kraemer: Ende einer Nacht

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Tirah
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Olaf Kraemer: Ende einer Nacht

Beitrag von Tirah »

Olaf Kraemer: Ende einer Nacht

Die letzten Stunden von Romy Schneider



Klappentext:
"Nur abends bin ich manchmal glücklich" - Romy Schneider

In "Ende einer Nacht" spürt Olaf Kramer den ungeklärten letzten Stunden Romy Schneiders in Paris nach - das literarische Portrait einer Frau, die hingebungsvoll gelebt und geliebt hat.

Eine der berühmtesten deutschen Schauspielerinnen steht an einem Wendepunkt ihres Lebens. Sie ist tablettensüchtig und tieftraurig, aber auch bereit, noch einmal neu zu beginnen.
Von der Öffentlichkeit zurückgezogen, bewohnt sie mit ihrem Freund und ihrer Tochter ein luxuriöses Apartment in Paris, wo sie für einen großen deutschen Verlag ihre Memoiren schreiben will. Als sie in einer Mainacht des Jahres 1982 das Haus verläßt, weil sie nicht schlafen kann, streift sie noch einmal durch die Stadt. Schließlich sucht sie den mysteriösen "Le Petit Docteur" auf, letzte Anlaufstelle für einige wenige Priviligierte.


Allgemeines:
Von diesem Roman gibt es eine zensierte und eine unzensierte Fassung, da nach einem Gerichtsurteil einige zuvor geschwärzte Stellen doch veröffentlicht werden durften. Diese Rezension bezieht sich auf die unzensierte Fassung, in der es nur noch eine geschwärzte Passage gibt.


Beurteilung:
"Ende einer Nacht" ist eine fiktive Biographie, die sich mit den letzten Stunden im Leben Romy Schneiders beschäftigt. Es ist ein Roman und der Autor schreibt seine Vorstellung davon, wie diese letzte Nacht verlaufen sein könnte.
Romy Schneider ist alleine unterwegs im nächtlichen Paris, auf der Suche nach Tabletten, und läßt ihr Leben Revue passieren. Da gibt es Ausschnitte aus der Kindheit, sie berichtet von ihrer Beziehung zu Alain Delon, die eine zentrale Rolle spielt, und es geht um ihre Ehe mit Harry Meyen und dessen Selbstmord. Und immer wieder geht es um die Tablettensucht und den Alkoholkonsum. Doch das alles sind nur Streiflichter, die bestimmte Dinge kurz beleuchten, aber nicht in die Tiefe gehen.
Olaf Kramer schildert Romy Schneider als eine gebrochene Frau und das durchaus überzeugend. Inwieweit seine Vorstellung jedoch den Tatsachen entspricht, sei dahingestellt, denn dieses Buch ist schließlich erst lange nach ihrem Tod erschienen. Dabei springt jedoch kein Funken Sympathie über, Romy Schneider als Romanfigur bleibt trotz aller Zerrissenheit kalt und unnahbar und in etlichen Passagen schlichtweg arrogant.


Meine Wertung:
:buchwurm02:


Kategorie: fiktive Biographie
Hardcover
Blumenbar
188 Seiten
ISBN 3936738424 bzw. 978-3936738421
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My recurring fantasy about libraries is that at night, after everyone goes home, the books come to life and mingle in a fabulous cocktail party. (Neal Wyatt)
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