Klappentext:
"Helmut Schmidt raucht ja nicht nur Zigaretten. Jedes Mal bringt er Schnupftabak mit und trinkt dazu Kaffee mit Milch und extra viel Zucker. Unsereins würde angesichts dieser Dröhnung wie Rumpelstilzchen durch die Flure hüpfen. Schmidt dagegen ist dann überhaupt erst auf Betriebstemperatur." (Giovanni di Lorenzo)
Politik, Privates und erlebte Geschichte - Gespräche mit dem berühmtesten Raucher der Republik
Seit anderthalb Jahren bittet Giovanni di Lorenzo den Altkanzler jeden Freitagmittag auf eine Zigarette in sein Büro am Hamburger Speersort. Dann beginnt das Wortgefecht, ein Wechselspiel von Zeigen und Verbergen, Provozieren und Zurechtweisen, Anschauung und Analyse, das inzwischen mehr als eine Million alter wie junger Leser der ZEIT begeistert: Viele von ihnen beginnen die Lektüre ihres Blattes jede Woche mit dem Magazin - ganz hinten auf der letzten Seite. Die Interviews dauern mal zehn Minuten, mal auch eine Stunde, und danach bleiben die Fenster im Büro des Chefredakteurs immer übers ganze Wochenende geöffnet. Damit sich der Rauch verzieht. Übrig bleibt eine einzigartige Mischung aus Politischem, Privatem und erlebter Geschichte: von Schmidts Wut auf Investmentbanker über den Walzer, den er einst mit Gracia Patricia tanzte, bis hin zu seiner Schulzeit mit Loki.
Es gibt keinen zweiten Politiker in Deutschland, von dem man dergleichen so gern lesen möchte. Doch Helmut Schmidt ist nicht nur der berühmteste Raucher der Republik, er ist ein Zeuge des 20. Jahrhunderts, dessen Autorität bis heute ungebrochen ist. Hier leistet sich noch jemand ganz furchtlos eine Meinung - manchmal brachial vorgetragen, meistens aber mit diskretem hanseatischen Charme.
"Auf eine Zigarette mit Helmut Schmidt" - die schönsten Gespräche zum Schluss der ZEIT-Serie, ergänzt durch ein unveröffentlichte Interview über Liebe und Tod.
Beurteilung:
Zigarettengespräche: verschiedene Themen kurz angerissen - eben so lange, wie es dauert, eine Zigarette zu rauchen. Die Vielfalt der Themen reicht dabei von dem politischen Tagesgeschäft im Jahre 2008 über Schmidts eigene politische Karriere und Anekdoten aus dieser Zeit bis hin zum Privatleben. Dabei zeigt sich sehr schnell, daß Helmut Schmidt auch im Alter noch scharfsinnig und politisch auf dem Laufenden ist und daß er zu vielen Themen eine klare Meinung hat, die er auch mit Entschiedenheit vertritt.
Mir haben diese Zigarettengespräche gut gefallen und ich hätte gerne über das ein oder andere Thema mehr gelesen, da war die Zigarette einfach zu schnell zu Ende. Doch mit großer Wahrscheinlichkeit wäre das Buch dann ausgeufert und wie heißt es so schön: In der Kürze liegt die Würze.
Meine Wertung:
Kategorie: Politik / Biographie
Hardcover
Bertelsmann-Ausgabe
282 Seiten