Reinhard Mey: Was ich noch zu sagen hätte

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Tirah
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Reinhard Mey: Was ich noch zu sagen hätte

Beitrag von Tirah »

Reinhard Mey: Was ich noch zu sagen hätte




Klappentext:
Der 1942 in Berlin geborene Reinhard Mey ist eine Ausnahmeerscheinung in der zeitgenössischen Musikszene: Von seinem ersten Auftritt auf der legendären Burg Waldeck mit seinem Lied "Ich wollte wie Orpheus singen", 1964, bis in die Gegenwart reicht seine beispiellose Karriere, die ihn nicht nur in Deutschland, sondern auch in Frankreich und Holland populär machte.
Bis heute sind bei seinen großen Tourneen die Konzertsäle des Landes ausverkauft, sein Werk umfasst über 50 Alben mit fast 500 Chansons.
Gemeinsam mit Bernd Schroeder hat Reinhard Mey nun zum ersten Mal die Geschichte seines Lebens und seiner Musik erzählt - von der Kindheit in Berlin und den Liedermacheranfängen in den Kneipen, von der Burg Waldeck und der Karriere in Frankreich, von seinem ersten Fernsehauftritt in Dresden (11.November 1989), seiner Familie und seinen Kindern, von seiner Freundschaft mit Klaus Hoffmann und seiner großen Leidenschaft - dem Fliegen. Ergänzt wird das Buch durch eine Vielzahl von Liedertexten und Fotografien.


Beurteilung:
Reinhard Mey spricht mit dem Schriftsteller Bernd Schroeder über sein Leben, seine Familie und seine Musik. In Interviewform gehalten, ist auf diese Art eine Biographie entstanden, die keineswegs trocken ist, sondern sich sehr flüssig lesen läßt. Eingestreut sind einige Photos und sehr viele Liedtexte. Dabei passen die Texte der ausgewählten Lieder jeweils zum Gesprächskontext und machen Lust, die ein oder andere LP bzw. CD mal wieder zu hören.

Für Reinhard Mey-Fans ist nur wenig neues in der Biographie zu entdecken. Reizvoll ist jedoch, daß Reinhard Mey selbst erzählt, also weg von trockenen Jahreszahlen. Dabei springt das Gespräch durchaus zwischen den Jahren hin und her, es geht um die 60er, dann die 90er und plötzlich wieder die 70er. Dabei bestätigt sich das Bild, das Reinhard Mey auch stets in der Öffentlichkeit zeigt: engagiert und kritisch, dabei hilfsbereit und durch und durch ehrlich. Mich hat dieses Bild, das so gar nicht erschüttern ist, ein klein wenig gestört: ja, ist denn dieser Mensch niemals ärgerlich oder bissig? Nie schlechtgelaunt oder unhöflich? Auch gibt es kaum negative Erinnerungen oder Zweifel, zumindest keine, die er zugeben würde. Statt dessen werden auch negative Erlebnissen noch zum Guten gewendet. Alles ist gut, alles ist schön - für meinen Geschmack ein wenig zu viel "eitel Sonnenschein".


Meine Wertung:
:buchwurm02:


Kategorie: Biographie
Hardcover
Kiepenheuer & Witsch
303 Seiten
ISBN: 346203622X bzw. 978-3462036220
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My recurring fantasy about libraries is that at night, after everyone goes home, the books come to life and mingle in a fabulous cocktail party. (Neal Wyatt)
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