Fannie Flagg: Das Wunder von Lost River

Klingt ein Glöckchen im Schnee...
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Tirah
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Fannie Flagg: Das Wunder von Lost River

Beitrag von Tirah »

Fannie Flagg: Das Wunder von Lost River



Klappentext:
Nachdem sein Arzt bei ihm eine unheilbare Krankheit festgestellt hat, lässt Oswald das trübe winterliche Chicago hinter sich, um die letzten Wochen seines Lebens und sein letztes Weihnachtsfest im milden Klima von Lost River, Alabama, zu verbingen. Die Bewohner des kleinen Städtchens nehmen ihn bereitwillig in ihre Gemeinschaft auf - vor allem die unverheirateten Damen begrüßen den Zuwachs.
Als schließlich ein kleines Mädchen, ausgesetzt und ausgehungert in Lost River auftaucht, ist die Hilfe aller gefragt…


Beurteilung:
Oswald hat sein ganzes Leben in der Großstadt verbracht und keine Absicht, das zu ändern. Sein Arzt jedoch rät ihm dringend zu einer Luftveränderung, da die Abgase der Großstadt nichts für einen Lungenkranken sind. So landet Oswald schließlich im tiefsten Alabama, wo das Dorfleben noch in Ordnung ist. :lol:

Fannie Flagg schreibt Romane, die einfach liebenswert sind. Es gibt keine Gewalt und keine Action, sondern einfach ein idyllisches Leben auf dem Lande. Dabei beschreibt sie sowohl die Menschen als auch die Landschaft so wunderbar, daß man sich problemlos dorthin träumen kann und gerne Teil dieser Gemeinschaft wäre. Das alles wird wunderbar ruhig erzählt. Dabei erinnern mich die Romane ein wenig an die Bücher von William Kowalski, nur daß dieser mehr Humor einbringt und seine Erzählungen eher in der heutigen Zeit ansiedelt.
Die Geschichte selbst ist nach einem eher langsamen Anfang sehr berührend, das Ende aber verlief mir viel zu schnell und zu glatt: da haben sich passenden Pärchen doch glatt im Eiltempo gefunden!


Meine Wertung:
:buchwurm2,5:


Originaltitel: A Redbird Christmas
Übersetzerin: Michaela Link
Kategorie: Weihnachten
Taschenbuch
Bastei Lübbe
223 Seiten
ISBN: 3404154231
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My recurring fantasy about libraries is that at night, after everyone goes home, the books come to life and mingle in a fabulous cocktail party. (Neal Wyatt)
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Gesior
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Beitrag von Gesior »

Keine Action, keine Gewalt, kein Mord oder Verbrechen, kein wissenschaftliches Thema? Einfach nur lieblich, Gefühle und Beziehungen und so?

Hört sich nach einem "Frauenbuch" an. Ist das so?

.
Seien Sonne, Wind und Wasser sanft um Euch und die Götter Euch wohlgesonnen!
GESIOR PALARE MIRRO
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Tirah
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Beitrag von Tirah »

Gesior hat geschrieben:Keine Action, keine Gewalt, kein Mord oder Verbrechen, kein wissenschaftliches Thema? Einfach nur lieblich, Gefühle und Beziehungen und so?

Hört sich nach einem "Frauenbuch" an. Ist das so?.

Eine interessante Definition von Frauenbuch, die Du da hast :rofl:

Es ist keine Liebesschnulze, was für mich immer ein "typischer" Frauenroman ist. Deine Definition trifft es zwar, aber es ist eben nicht alles lieblich. Im Grunde genommen ist es die Geschichte eines alten Mannes, der im Alter in ein völlig fremdes Umfeld geworfen wird. Er muß sich zurechtfinden und hat dazu nur noch eine Lebenserwartung von wenigen Wochen. Allerdings ist es kein Psychodrama, sondern seicht gehalten.
Von derselben Autorin stammt auch das Buch "Grüne Tomaten", das ja auch mit Kathy Bates und Jessica Tandy verfilmt wurde. Ich selbst mag diesen Film sehr und in etwa die gleiche Richtung geht auch "Das Wunder von Lost River".


Tirah
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Gesior
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Beitrag von Gesior »

Naja, "lieblich" steht unglücklicherweise an erster Stelle meiner Aufzählung, ist aber das unwichtigere der drei Kriterien.

Eigentlich geht es eher um den Unterschied äußere und innere Handlung.
Mit äußere Handlung meine ich sowas wie "geht dorthin", "macht dies", "sagt jenes" oder "schießt auf".
Innere Handlung ist dagegen "denkt sich", "grübelt", "wendet sich beleidigt ab", "nahm die Hand", "schaut mit weit geöffneten Augen" oder "meint, dass der/die sowas tut oder sowas denkt".
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