Klaus Modick: Vierundzwanzig Türen

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Tirah
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Klaus Modick: Vierundzwanzig Türen

Beitrag von Tirah »

Klaus Modick: Vierundzwanzig Türen



Klappentext:
Im Haus des Erzählers geht es in der Vorweihnachtszeit turbulent zu: Seine beiden Töchter kommen langsam in das Alter, in dem Weihnachtswünsche teuer werden und Familienrituale an Kraft verlieren. Doch der Adventskalender, den die Mutter von einem alten Mann geschenkt bekommt, fesselt die Aufmerksamkeit der ganzen Familie. Er erzählt auf vierundzwanzig Bildern eine faszinierende Geschichte aus der Nachkriegszeit: Drei Männer stehlen ein Worpsweder Gemälde, um damit den Kauf von Heizmaterial und Lebensmitteln zu finanzieren. Ein Schneesturm zwingt sie zur Einkehr in einem einsamen Gehöft, wo eine junge Frau in den Wehen liegt.


Beurteilung:
Das Buch ist aufgebaut wie ein Adventskalender: für jeden Tag der Vorweihnachtszeit gibt es ein Kapitel. Einerseits fand ich diese Erzählweise schön: man liest ein Kapitel und hat Zeit, darüber nachzudenken. Andererseits war es aber auch störend, da man immer wieder aus dem Erzählfluß herausgerissen wurde.
Vierundzwanzig Tüten ist eine Geschichte in der Geschichte. Da ist zum einen die Familie des Autors mit zwei Mädchen, für die ein Adventskalender bereits „Kinderkram“ ist und die mit ihren Weihnachtswünschen den Autor in Bedrängnis bringen. Zum anderen ist es die Geschichte des Adventskalenders, den die Mutter geschenkt bekommt. Eine Geschichte aus der Nachkriegszeit, die für die jungen Mädchen kaum nachvollziehbar ist. Für den Autoren jedoch, der in den 50er Jahren aufwuchs, werden viele Kindheitserinnerungen wieder lebendig.

Das „Gerüst“ des Buches ist die Geschichte des Autors und seiner Familie. Die Vorweihnachtszeit einer ganz normalen Familie wird hier beschrieben. Gleichzeitig erzählt Klaus Modick aber auch viel von seiner Kindheit in den 50er Jahren in Oldenburg. Ich muß gestehen, daß mir diese Erinnerungen oft viel zu langatmig ausfielen.
Die Geschichte, die der geschenkte Adventskalender erzählt, ist die eines Kunstraubes. Drei - nicht unbedingt sympathische Männer - tauschen ein gestohlenes Gemälde gegen Lebensmittel, die sie auf dem Schwarzmarkt verkaufen wollen. Ein Schneesturm verschlägt sie auf ein einsames Gehöft.

Auch diese Geschichte fand ich nicht spannend, sondern höchstens interessant. Lediglich das Ende, die Geschichte des vierundzwanzigsten Dezembers, hat mir gut gefallen.

Vermutlich liegt mir einfach die Erzählweise Klaus Modicks nicht. Bislang kannte ich von ihm nur ein Buch, Der Mann im Mast, das mir aber gefallen hatte. Vierundzwanzig Türen hingegen war eine nette Geschichte für die Weihnachtszeit, wieder-lesenwert ist sie jedoch für mich nicht.


Meine Wertung:
:buchwurm_neutral:

Kategorie: Weihnachten / Adventskalender
Hardcover
Eichborn
284 Seiten
ISBN: 382810839X
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My recurring fantasy about libraries is that at night, after everyone goes home, the books come to life and mingle in a fabulous cocktail party. (Neal Wyatt)
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