Carlos Ruiz Zafón: Der dunkle Wächter

Aus der Baumschule: Kinder- und Jugendliteratur
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Tirah
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Carlos Ruiz Zafón: Der dunkle Wächter

Beitrag von Tirah »

Carlos Ruiz Zafón: Der dunkle Wächter



Klappentext:
Nach düsteren Tagen wünscht sich Irene das Glück des Sommers. Als sie mit dem Jungen Ismael an der Blauen Bucht liegt, scheint alles perfekt.
Doch der Spielzeugfabrikant, der Irenes Mutter auf seinen Landsitz Cravenmoore geholt hat, hegt ein finsteres Geheimnis. Alle Zimmer seines gewaltigen Hauses stehen voll selbstgebauter Automaten und raffiniertem Spielzeug, und einige Räume dürfen nie betreten werden. Im großen Wald rings um die Villa geht der Besitzer oft spazieren. Aber auch ein sonderbares Geschöpf treibt sich dort herum, das einem Albtraum zu entstammen scheint ...
Bald jagen dunkle Schatten durchs Haus, und im Nebel drohen vom Leuchtturm die gefürchteten Septemberlichter. Cravenmoore entpuppt sich als Ort des Schreckens. Irene und Ismael kämpfen im größten Abenteuer ihres Lebens um ihre Liebe. Und sie erfahren: Was man dem Bösen versprochen hat, das wird es sich holen.


Allgemeines:
Es handelt sich um den dritten Band der Nebel-Trilogie:
1. Der Fürst des Nebels (El príncipe de la niebla)
2. Der Mitternachtspalast (El palacio de la medianoche)
3. Der dunkle Wächter (Las Lucas de Septiembre)

Warum allerdings ausgerechnet der dritte Band als erster auf deutsch erscheint, wird wohl ewig ein Geheimnis des Verlags bleiben. :frage:


Beurteilung:
Simone zieht nach dem Tod ihres Mannes mit den beiden Kindern Irene und Dorian aus Paris fort. Sie ist froh, eine Anstellung als Haushälterin beim reichen Spielzeugfabrikanten Lazarus Jann zu finden, denn ihr Mann hat ihr hauptsächlich Schulden hinterlassen. Alle fühlen sich im Dorf am Meer wohl und als Irene den Jungen Ismael kennenlernt, verliebt sie sich das erste Mal.
Was nach einer netten, harmlosen Geschichte klingt, hat jedoch einen Haken: Lazarus Jann hütet ein Geheimnis und Cravenmoore ist kein gewöhnliches Herrenhaus…

Nach und nach entpuppt sich der Roman - der im übrigen bereits 1995 erschien - als eine Mischung aus Fantasy, Mystery und Schauergeschichte. Dabei ist er so düster erzählt, daß die Altersempfehlung von 14 Jahren durchaus ihren Sinn hat.
Die Sprache ist bildhaft und wunderschön, wirkliche Spannung kommt jedoch erst im letzten Drittel auf. Daß sich Zafón dabei der alten Geschichte des Paktes mit dem Teufel und dem verkauften Schatten bedient, ist keineswegs störend, denn die Umsetzung ist durchaus gelungen.
Gewundert habe ich mich übrigens, warum ein spanischer Autor in einem Buch, das in Frankreich spielt, derart viele englische Namen unterbringt. :was2:
Zwar kann dieses Buch keineswegs an seine "Erwachsenen-Romane" heranreichen, lesenswert ist es aber auf jeden Fall.


Meine Wertung:
:buchwurm2,5:


Originaltitel: Las Lucas de Septiembre
Übersetzerin: Lisa Grüneisen
Kategorie: Fantasy / Jugendbuch / ab 14 Jahre
Hardcover
Fischer
344 Seiten
ISBN 3596853885 bzw. 978-3596853885
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My recurring fantasy about libraries is that at night, after everyone goes home, the books come to life and mingle in a fabulous cocktail party. (Neal Wyatt)
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