Val McDermid: Das Moor des Vergessens

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Tirah
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Val McDermid: Das Moor des Vergessens

Beitrag von Tirah »

Val McDermid: Das Moor des Vergessens



Klappentext:
Sintflutartige Regenfälle legen auf einem sumpfigen Hügelrücken einen zweihundert Jahre alten Leichnam frei. Dieser Fund bringt Jane Gresham auf die Spur eines verschollenen Epos, an dessen Existenz bislang nur sie allein geglaubt hatte. Doch jeder, bei dem sie das wertvolle Manuskript vermutet, stirbt ...


Beurteilung:
Im Moor des Lake District wird eine Leiche gefunden, mehr als 200 Jahre alt und von daher kein Fall für die Kriminalpolizei. Die Literaturwissenschaftlerin Jane Gresham jedoch horcht auf, als sie von den merkwürdigen Tätowierungen der Leiche hört: Tatöwierungen, wie sie Seefahrer trugen, die in der Südsee gewesen waren. Das paßt genau zu ihrer Lieblingstheorie: Fletcher Christian, der berühmte Meuterer der Bounty, soll in späteren Jahren nach England zurückgekehrt sein und seine Geschichte dem berühmten Dichter William Wordsworth anvertraut haben. Ist da, wo die Leiche ist, vielleicht das verschollene Manuskript Wordsworth’ nicht weit? Und handelt es sich bei der Leiche tatsächlich um den Meuterer?

Der Klappentext ist maßlos übertrieben, denn er verspricht eine Spannung, die das Buch nicht hält. Da ist die Suche Janes nach dem verschollenen Manuskript als Hauptplot. In der Nebenhandlung findet sich die dreizehnjährige Nachbarstochter Janes, die unter Mordverdacht aus London in den Lake District flüchtet und von Jane versteckt wird. Beides zusammen gibt leider keinen spannenden Thriller ab, auch wenn ich viel über den Dichter Wordsworth erfahren habe. Die historischen Komponenten überwiegen: das 18.Jahrhundert, die Meuterei auf der Bounty, Fletcher Christian und William Wordsworth. Natürlich hat Jane bei ihrer Suche nach dem Manuskript Konkurrenten, denn aus unerklärlichen Gründen nehmen alle ihre Theorie, die bislang als „Spinnerei“ galt, plötzlich ernst. Und einer der Konkurrenten geht buchstäblich über Leichen, um an das Manuskript zu gelangen - so es denn existiert, denn das ist die große Frage, die den Hörer bzw. Leser das ganze Buch über beschäftigt. Für einen Thriller, erst recht einen spannenden, ist diese Suche zu behäbig. Die Interviews mit alten Nachkommen Wordsworth’ sind nicht gerade actionreich zu nennen und so bleibt lediglich eine nette Geschichte: kann man hören, muß man aber nicht.
Einziger Lichtblick ist Dietmar Bär als Sprecher, dessen angenehmer Stimme man gerne lauscht, denn er liest professionell mit der richtigen Betonung: niemals monoton und mit genau den richtigen Stimmlagen für die einzelnen Personen.


Meine Wertung:
:buchwurm1,5:


Originaltitel: The Grave Tattoo
Übersetzerin aus dem englischen: Doris Styrer
Sprecher: Dietmar Bär
Kategorie: Thriller / Meuterei auf der Bounty
Argon
6 CD’s
Laufzeit ca. 460 Minuten
gekürzte Fassung
ISBN 3866104456 bzw.
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My recurring fantasy about libraries is that at night, after everyone goes home, the books come to life and mingle in a fabulous cocktail party. (Neal Wyatt)
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Tirah
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Re: Val McDermid: Das Moor des Vergessens

Beitrag von Tirah »

Die Taschenbuch-Ausgabe:

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