Bloody Forest

Geschichten die aus Eurer Feder stammen und die Schonung erweitern
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Baldaro
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Registriert: Dienstag 1. April 2003, 19:48

Bloody Forest

Beitrag von Baldaro »

Bloody Forest

Die Gestalten bewegten sich elegant und fast ohne jegliches Geräusch durch das Unterholz des dichten Waldes. Es war schon einige Zeit vergangen seit sie das letzte Mal zusammen zur Verteidigung ihrer Heimat berufen wurden, doch die aktuellen Geschehnisse konnten von Waldläufern diesen Gebietes nicht mehr alleine gehandhabt werden. Die Vorkommnisse hatten in letzter Zeit stark zugenommen und schließlich war sogar noch einer der Wächter ermordet worden, nachdem er versucht hatte die Menschen vor dem Abholzen des Hains zu warnen. Doch bald war endlich Schluss damit, da sich nun die Ermar, die Elite Garde der Silva, darum kümmern würde. Und deren Führer kannte bei derartigen Vergehen keine Gnade. Als in einiger Entfernung plötzlich Geräusche lauter wurden verlangsamte die Gruppe ihr Tempo und näherte sich der Quelle mit zunehmender Vorsicht. Sobald die ersten Bewegungen zwischen den Bäumen sichtbar wurden kamen die Waldläufer zum Stillstand und suchten Deckung im Gedicht. Die Wächter waren alle in waldfarbenen Kapuzenmänteln gewandet die sie fast vollständig mit dem Unterholz verschmelzen ließen. Des weiteren trugen sie Lederrüstungen auf deren Brustplatten ein Emblem in Form eines großen in sich selbst gewundenen Baumes zu sehen war, das Abzeichen der Garde der Ermar, welches nur die würdigsten Hüter tragen durften. Jeder der Elfen trug ein Schwert oder Kurzschwert an seiner Seite und hatte einen gespannten Bogen in der Hand. Als der Anführer ein Zeichen gab legte jeder von ihnen einen Pfeil auf die Sehne und wartete gespannt auf das Zeichen zum Angriff. Die Fremden kamen allmählich näher während sie sich grob einen Weg durch den Wald bahnten und dabei weder sehr leise noch elegant vorgingen. Inzwischen konnte man sehen, dass es sich um Menschen handelte. Die Meisten von ihnen trugen Äxte auf den Schultern, einige hatten sogar Schwerter dabei. Sie erwarteten offenbar Wiederstand. Ein grausames Lächeln breitete sich auf dem Gesicht des Elfenanführers aus, denn er wusste, dass es ihnen nicht viel nützen würde. Seine Augen trafen auf einen auffallend Großen Krieger unter den Feinden. Er trug ein dickes Bärenfell und eine besonders große Streitaxt, die wohl eher für den Krieg als für das Fällen von Bäumen geeignet schien. Der Elf warf kurz einen Blick auf seine Kameraden und deutete ihnen das er sich um diesen Gegner kümmern würde. Selbst seinen Freunden jagte in diesem Moment der unheimlich grausame Gesichtsausdruck ihres Führers Angst ein. Wenige Augenblicke später zischten mehrere Dutzend Pfeile zwischen den Bäumen hervor und keiner von ihnen verfehlte ihr Ziel. Der Kräftige Menschenkrieger fuhr herum und blickte auf die Leiche eines Kameraden, aus dessen Hals ein Pfeil hervorragte. Menschenblut breitete sich auf dem Waldboden aus. Die verbleibenden Menschen zogen sofort ihre Waffen und stürmten in die Richtung aus der die Pfeile kamen. Eine weitere Pfeilsalve streckte viele der Anstürmenden nieder, doch diese waren den Waldläufern bereits gefährlich nahe gekommen. Als der erste von ihnen gerade im Begriff war an dem Versteck des Elfenführers vorbeizulaufen schoss dieser aus dem Unterholz hervor. Bevor der Mensch überhaupt realisierte was geschah hatte die Elfenklinge bereits seine Kehle durchtrennt. Während sein lebloser Körper noch im Fallen begriffen war, wirbelte der Elf schon herum und schlug nach dem nächstem Feind, welcher den Angriff jedoch mit dem Stiel seiner Axt parierte. Eine Sekunde später beendete ein Dolch in seiner Brust sein Dasein. Entlang der ganzen Front ergab sich ein ähnliches Erscheinungsbild, als die erste Reihe der Eindringlinge niedergemetzelt wurde. Aus der zweiten Reihe schoss eine weitere Pfeilsalve in Richtung der Menschen, zur Überraschung der Elfen erwiderten diese jedoch plötzlich den Angriff als ein Pfeilhagel aus deren Richtung mehrere Elfen niederstreckte. Geschockt erblickte die Elfen eine Gruppe Bogenschützen in den Reihen der Menschen. Der Elfenanführer blickte zornig auf, dann hob er plötzlich die Hand, murmelte leise einige Worte. Ein Eissplitter schoss auf die Schützen zu und bohrte sich in das Auge eines Menschen, welcher sofort leblos zu Boden fiel. Nur einige Meter entfernt von ihm viel plötzlich einer seiner Kameraden. Einen Moment später ragte die schwere Axt des Menschenführers aus dessen Brust hervor. Ein unheimliches Feuer entbrannte plötzlich in den Augen des Elfen, als er sich dem Menschen zuwandte und sein Schwert mit beiden Händen fasste. Der Krieger zog seine blutbefleckte Axt aus der Leiche der Elfen heraus und blickte Hasserfüllt auf den Elfen. Dieser hingegen stürmte seinem Feind mit fast dem selben Ausdruck entgegen. Funken flogen als Stahl auf Stahl traf und zwischen den beiden Kontrahenten entbrannte ein erbitterte Kampf. Sich knapp unter der Axtklinge hinwegduckend schlug der Elf nach dem Arm seines Feindes. Enttäuscht musste er feststellen, dass der Treffer ohne Ergebnis abprallte und unter dem Fellmantel eine Kettenrüstung sichtbar wurde. Gerade noch rechtzeitig konnte er einem weiterem Axthieb ausweichen und konterte mit einem weiterem Hieb in die Seite des Feindes, der jedoch ebenfalls größtenteils von der Rüstung abgefangen wurde. Mit einem kräftigem Sprung nach hinten brachte der Waldläufer seinen Gegner wieder auf Entfernung und begann etwas zu murmeln. Gerade als der Krieger zu einem erneutem Schlag ausholte schoss ein blendender Sonnenstrahl zwischen dem Blätterdach des Waldes hervor. Der Elf zögerte keine Sekunde. Seine Klinge bohrte sich durch Metall, Fleisch und Knochen. Noch bevor seine Sehfähigkeit ganz wieder zurückgekehrt war sank der Mensch bereits keuchend auf die Knie. Ungläubig starrte der Krieger auf die Schemenhafte Form des Schwertgriffes welches aus seiner Brust ragte. Seine Waffe entglitt seinen Händen und verschwand im Unterholz. Er spürte den kalten Stahl eines Dolches an seiner Kehle und blickte in das grausam grinsende Gesicht des Waldläufers. „So leicht werde ich dir nicht gestatten von deinem Leid erlöst zu werden.“ Der Elf wandte sich ab und versuchte sich einen Überblick von der Szene zu verschaffen. Alle menschlichen Eindringlinge waren besiegt und es gab nur wenige Verluste auf der eigenen Seite. Die meisten würden ihre Wunden wahrscheinlich sogar überleben. Der Blick des Elfenführers blieb an einem Menschen hängen, der noch am leben war, da er sich zuletzt ergeben hatte. Ein weiteres mal entflammte ein Feuer in seinen Augen während er sich mit gemächlichen Schritten dem Gefangenem näherte, die blutverschmierte Klinge seines Dolches in der Hand...
"Die reinste Form des Wahnsinns ist es, alles beim Alten zu lassen und gleichzeitig zu hoffen, dass sich etwas ändert."
Albert Einstein
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