Michelle Paver: Und wäre die Liebe nicht

Blätter die von Liebe und Herzschmerz handeln
Antworten
Benutzeravatar
Tirah
Druide
Druide
Beiträge: 2168
Registriert: Sonntag 17. Dezember 2000, 20:01
Wohnort: Gorond im Lande Gimmonae

Michelle Paver: Und wäre die Liebe nicht

Beitrag von Tirah »

Michelle Paver: Und wäre die Liebe nicht

                       

Klappentext:
"Er stand am Eingang zum Mausoleumsraum, als er sie entdeckte. Sie betrachtete das Streitroß von Halikarnassos und sah ihn nicht. Jetzt war es Zeit zu verschwinden. Zurück zur Eingangshalle, hinab zur wartenden Droschke, dem Kutscher sagen, wo er das junge Mädchen im grünen Kleid finden würde, ihm vielleicht eine kurze Nachricht mitgeben, damit sie ihm glaubte, dann eine andere Droschke rufen oder zum Bahnhof laufen, wenn es sein mußte, rennen. Wenn er jetzt nicht ging, wenn er zuließ, daß sie ihn erblickte, würde es kein Zurück mehr geben."

In Sarah Charity Daltons Leben läuft eigentlich alles nach Plan. Mit 35 ist sie bereits eine erfolgreiche Dokumentarfilmerin und nach zwei Jahren Beziehung zu Dominic wohnt sie endlich mit ihm zusammen. Doch dann gerät alles aus dem Ruder: Dominic eröffnet ihr, daß er sie nicht mehr will, und schlimmer noch, daß er sich in ihre verhaßte Kollegin Caroline verliebt hat. Für Sarah bricht eine Welt zusammen und so flieht sie zunächst zu ihrer Mutter aufs Land. Schwer krank verliert sie zu allem Unglück obendrein noch ihren Job, was das Selbstbewußtsein auch nicht gerade stärkt. Etwas lustlos, aber nicht wissend, was ihr sonst noch bleibt, nimmt sie schließlich den Auftrag einer amerikanischen Universität an, die Geschichte des erst kürzlich erworbenen Landsitzes Harlaston Hall in Lincolnshire aufzuschreiben. Vermittelt hat den Auftrag ausgerechnet Dominics Bruder Alex, der auch noch behauptet, Harlaston Hall hätte etwas mit ihrer Großmutter Charity zu tun. Je mehr Sarah herausfindet über die Geschichte des Hauses und vor allem über Robert, den letzten Lord Harlaston, desto klarer wird ihr, daß sie kurz davorsteht, endlich ein lang gehütetes Familiengeheimnis zu lüften.


Allgemeines:
Auf deutsch ist das Buch nur noch antiquarisch zu finden, die englische Ausgabe ist jedoch nach wie vor im Buchhandel erhältlich.


Beurteilung:
Sarah verliert ihren Job und hat keine andere Wahl, als im Auftrag einer amerikanischen Universität die Geschichte eines alten englischen Herrenhauses zu recherchieren. Daß der Auftrag ausgerechnet durch den Bruder ihres Ex-Freundes vermittelt wurde (der sie auf höchst unfreundliche Weise verlassen hat), macht ihr die Arbeit nicht gerade sympathischer. Als sie jedoch feststellt, daß die Geschichte des Herrenhauses auch die Geschichte ihrer eigenen Großmutter beinhaltet, wird sie neugierig. Schon bald setzt sie ihren ganzen Ehrgeiz daran herauszufinden, was im Laufe der Jahre an Geschichte verlorenging: War Charity die heimliche Geliebte von Lord Harlaston oder wurde sie von ihm verführt und dann verlassen? Oder war doch alles ganz anders?

Die Geschichte wird auf zwei Zeitebenen erzählt: zum einen Sarah in der Gegenwart, zum anderen Charity Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts, die als Näherin in ein kleines englisches Dorf kommt. Zwar entspinnt sich in der Gegenwart eine Romanze zwischen Sarah und Alex, die jedoch wirkt mehr als blass im Vergleich zur Liebesgeschichte von Charity. Charitys Geschichte nimmt nicht nur mehr Raum ein, sie ist auch sehr viel dichter, so daß die Episoden in der Gegenwart schon fast störend wirken. Das ist schade, aber die Handlung in der Vergangenheit ist dafür bis zum Schluß äußerst romantisch, so daß man das Buch fast mit einem Seufzen zuklappt.


Meine Wertung:
:buchwurm2,5:


Originaltitel: Without Charity
Übersetzer: Chris Hirte
Kategorie: Romnanz / verschiedene Zeitebenen
Taschenbuch
dtv
495 Seiten
ISBN 3423242434 bzw. 978-3423242431
Bild

My recurring fantasy about libraries is that at night, after everyone goes home, the books come to life and mingle in a fabulous cocktail party. (Neal Wyatt)
Antworten

Zurück zu „Romantische Blätter“