Bertina Henrichs: Die Schachspielerin

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Tirah
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Bertina Henrichs: Die Schachspielerin

Beitrag von Tirah »

Bertina Henrichs: Die Schachspielerin



Klappentext:
Im Leben von Eleni ist eigentlich alles in schönster Ordnung: sie führt eine gute Ehe mit Panos, dem Besitzer der Autowerkstatt, hat zwei wohlgeratene Kinder und liebt ihren Beruf als Zimmermädchen im Hotel Dionysos auf Naxos. Doch dann stößt Eleni bei der Arbeit die Figur einer unbeendeten Schachpartie um. Wohin gehört die kleine Holzfigur? Eleni versteht nichts vom Schach und stellt sie verlegen neben das Brett. In den Tagen darauf wird sie den Gedanken an das geheimnisvolle Spiel nicht mehr los, das für sie eine neue, fremde, aufregende Welt verkörpert. Sie träumt davon, das Schachspielen zu erlernen. Aber gehört sich das für ein einfaches Zimmermädchen? Für Eleni beginnt ein Abenteuer mit unabsehbaren Folgen. Denn mit ihrer Leidenschaft riskiert sie bald ihre Ehe, ihren guten Ruf, ihr ganzes bisheriges Leben.


Beurteilung:
Eleni ist Anfang 40, nicht mehr jung und noch nicht alt. Sie ist übergewichtig und gefangen im Alltagstrott und einer schal gewordenen Ehe. Als sie beginnt, sich für das Schachspiel zu interessieren, ist es, als würde sie eine völlig neue Welt betreten. Da sie ahnt, daß niemand ihre Leidenschaft nachvollziehen kann, macht sie ein Geheimnis daraus - was natürlich im Endeffekt alles verschlimmert. In dem kleinen Dorf stößt sie bei den Einheimischen auf völliges Unverständnis, so etwas hochgestochenes wie Schach ist schließlich nur etwas für die Touristen. Und ihr Ehemann Panos spürt, daß Eleni ihm entgleitet, daß sie eine Welt ganz für sich allein entdeckt, zu der er keinen Zugang hat. Entsprechend eifersüchtig reagiert er. Einzig der alte Lehrer Kouros steht ihr bei…

Die Geschichte ist kurz und liest sich sehr schnell, die Sprache ist einfach gehalten. Für mich paßte das jedoch gut zu der Geschichte, denn schließlich ist Eleni eine "einfache" Frau. Zwar werden viele Figuren nur angerissen, aber mehr muß man auch gar nicht wissen. Die Geschichte an sich wird nämlich gut und spannend erzählt: Eleni entdeckt zum ersten Mal in ihrem Leben ihre Eigenständigkeit und lernt, daß Träume keine Träume bleiben müssen, sondern sich auch verwirklichen lassen.
Es ist einfach ein durch und durch sympathisches kleines Buch!


Meine Wertung:
:buchwurm2,5:


Originaltitel: La joueuse d'échecs
Übersetzerin: Claudia Steinitz
Kategorie: nicht zuordbar (Entwicklungsroman?)
Taschenbuch
Diana
144 Seiten
ISBN: 345335172X bzw. 978-3453351721
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My recurring fantasy about libraries is that at night, after everyone goes home, the books come to life and mingle in a fabulous cocktail party. (Neal Wyatt)
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