Susanna Tamaro: Geh, wohin dein Herz dich trägt

Alle Blätter, die nicht an obige Äste passen.
Antworten
Benutzeravatar
Tirah
Druide
Druide
Beiträge: 2168
Registriert: Sonntag 17. Dezember 2000, 20:01
Wohnort: Gorond im Lande Gimmonae

Susanna Tamaro: Geh, wohin dein Herz dich trägt

Beitrag von Tirah »

Susanna Tamaro: Geh, wohin dein Herz dich trägt



Klappentext:
„Du bist vor zwei Monaten abgereist, und seit zwei Monaten habe ich, abgesehen von einer Postkarte, auf der Du mir mitteilst, daß Du noch lebst, keine Nachricht von Dir. Ich weiß, daß wir bei Deiner Abreise unter anderem vereinbart haben, wir würden uns nicht schreiben, und schweren Herzens halte ich mich daran. Diese Zeilen werden nie den Flug nach Amerika antreten, um zu Dir zu kommen. Wenn ich bei Deiner Rückkehr nicht mehr da sein sollte, werden sie hier auf Dich warten.“

So beginnt das liebevolle Brief-Tagebuch von Großmutter Olga an ihre Enkelin, die aus der Enge der Familienzwänge nach Amerika geflohen ist. Schöne und schmerzhafte Erinnerungen verewigt dieses Vermächtnis. Vor allem aber ist es ein im Angesicht des Todes ausgesprochenes Geständnis der tiefen Liebe zur Enkelin. Vieles ist schiefgelaufen und hat die beiden auseinandergebracht: Frühwaise die Enkelin, gefangen in ihrer Vernunftehe und späteren Einsamkeit die Großmutter.


Beurteilung:
Olga lebt alleine, seit ihre Enkelin für ein Studienjahr nach Amerika gegangen ist. Nach dem Tod ihrer Tochter hat Olga ihre Enkelin allein aufgezogen, doch im Laufe der letzten Jahre haben sich beide entfremdet. Nach einem Schlaganfall wird Olga bewußt, wie wenig Zeit ihr möglicherweise noch bleibt. Deshalb beginnt sie, vieles für ihre Enkelin aufzuschreiben: ein Tagebuch, gefaßt in Briefform. Der Leser erfährt, wie es zum frühen Tod der Tochter kam und zur Entfremdung von der Enkelin.
Der Name der Enkelin wird dabei nie genannt, obwohl die Briefe an sie gerichtet sind. Einzig Olga nimmt Gestalt an. Am interessantesten waren in ihren Erzählungen die Passagen, in denen sie von ihrer Jugend und ihrer Ehe erzählte.
Irgendwie wurde ich mit der Geschichte jedoch nicht so recht warm, was aber nicht am Stil lag. Zu oft stolperte ich über bekannte Sprichwörter, die den Eindruck von Plattidtüden hinterließen. Dann wieder wurde es langatmig. Ich habe das Buch zwar zu Ende gelesen, aber der Eindruck, den es hinterlassen hat, ist doch sehr gemischt.


Meine Wertung:
:buchwurm01:

Originaltitel: Va’ dove ti porta il cuore
Übersetzerin: Maja Pflug
Hardcover
Bertelsmann-Ausgabe
206 Seiten
ISBN: keine Angabe
Bild

My recurring fantasy about libraries is that at night, after everyone goes home, the books come to life and mingle in a fabulous cocktail party. (Neal Wyatt)
Antworten

Zurück zu „Blättergeraschel“