Cory Doctorow: Little Brother

Alle Blätter, die nicht an obige Äste passen.
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Baldaro
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Cory Doctorow: Little Brother

Beitrag von Baldaro »




Klappentext:

Marcus, a.k.a “w1n5t0n,” is only seventeen years old, but he figures he already knows how the system works–and how to work the system. Smart, fast, and wise to the ways of the networked world, he has no trouble outwitting his high school’s intrusive but clumsy surveillance systems.

But his whole world changes when he and his friends find themselves caught in the aftermath of a major terrorist attack on San Francisco. In the wrong place at the wrong time, Marcus and his crew are apprehended by the Department of Homeland Security and whisked away to a secret prison where they’re mercilessly interrogated for days.

When the DHS finally releases them, Marcus discovers that his city has become a police state where every citizen is treated like a potential terrorist. He knows that no one will believe his story, which leaves him only one option: to take down the DHS himself.


Beurteilung:

Definitiv eines der besten und aufklärensten Bücher die ich je gelesen habe. Zwar mag die Geschichte fiktiv sein, aber gleichzeitig ist die Handlungswelt nur allzu real. Dem Leser wird Einblick gewährt in eine technisch hochkomplexe Welt, welche den durchschnittlichem Bürger wie Science Fiction aus einer fernen Zukunft erscheint. Doch was viel erschreckender wirkt, ist die Tatsache, dass es keine Science Fiction ist.
Das Buch macht einem auf erschreckende Weise bewusst wie unsere Gesellschaft sich entwickelt und dass die Schrecken der Vergangenheit noch hundertfach übertroffen werden können. Ihr habt Angst vor Terroisten? Ha! Nach diesen Buch, habt ihr tausend mal mehr Angst vor eurer eigenen Regierung.


Zum Autor:

Er war European Affairs Coordinator für die Electronic Frontier Foundation, wurde 2007 mit dem EFF Pioneer Award ausgezeichnet und ist er einer der Mitgründer der Open Rights Group in England die sich, ähnlich wie die EFF, unter anderem für eine Liberalisierung des Urheberrechts, gegen Digitale Rechteverwaltung und für den Datenschutz engagiert.
Seine Bücher veröffentlicht er unter einer Creative Commons-Lizenz. Er ist Co-Autor bei Boing Boing' seit 2001.


:buchwurm03:

Originaltitel: Little Brother
Übersetzer: Uwe-Michael Gutzschhahn
Kategorie: Thriller
Hardcover
370 Seiten


Aufgrund der Tatsache, das dieses Buch unter einer Creative Commons-Lizens veröffentlicht wurde, steht es auch kostenlos zum Download zu verfügung.

Download Link (Website des Autors): (englisch)

http://craphound.com/littlebrother/download/


Wer das Buch gerne als tatsächliches Buch erwerben möchte kann es als deutsche oder englische Version auf Amazon kaufen:

Deutsch:

http://www.amazon.de/Little-Brother-rot ... 746&sr=8-1


English:

http://www.amazon.com/Little-Brother-Co ... 0765319853


Zusätzlich ist ein kostenloses Hörbuch des Buches auf Deutsch erhältlich, welches ebenfalls unter einer Creative Commons-Lizens veröffentlicht wurde. (eine weitere kommerzielle Version wurde vor einigen Wochen ebenfalls veröffentlicht)

http://www.netzpolitik.org/2010/little- ... -hoerbuch/
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Gesior
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Re: Cory Doctorow: Little Brother

Beitrag von Gesior »

Ich habe es in der deutschen Übersetzung gelesen. Die ist auch frei erhältlich.
Mein Urteil lautet ebenfalls :buchwurm03:

Die Figuren sind glaubhaft geschildert. Die Gedanken und Ängste des Ich-Erzählers sind klar nachvollziehbar. Auch die anderen Fast-Protagonisten verhalten sich und sprechen "echt".
Das Konstrukt mit dem bösen Gegenspieler "Frau strenger Harschnitt" ist nicht neu - aber wirksam.
Alles ist fundiert und glaubhaft. Und es ist - obwohl Fiktion - sehr nah an der möglichen (oder schon stattfindenden?) Realität.

Dies ist ein Buch, das in den Gedanken verbleibt und aus dem man durch reines Lesen und Miterleben lernt. Kann man ein gößeres Lob für ein Buch aussprechen?

Ich habe es gebannt gelesen und ich habe es bereits mehrfach weiterempfohlen.

Download der deutschen Übersetzung von Christian Wöhrl als PDF:
http://www.cwoehrl.de/files/lbdt_v1.pdf

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Re: Cory Doctorow: Little Brother

Beitrag von Baldaro »

Gesior hat geschrieben: Alles ist fundiert und glaubhaft. Und es ist - obwohl Fiktion - sehr nah an der möglichen (oder schon stattfindenden?) Realität.

Ich habe nach dem Lesen des Buches alle behandelten Technologien nachgeschlagen und es ist alles real.

Das einzige was es nicht gibt ist eine Linux Distribution namens "Paranoid Linux" allerdings bieten andere Distributionen unter anderen Namen genau das selbe.

Es gibt übrigens viele vereinzelte Städte in Europa oder Amerika die genauso Überwacht werden wie in dem Roman.

Hier ein paar reale Beispiele zum gruseln:

- In London gibt es auf offener Straße praktisch keinen Quadratmeter, der nicht durch eine Überwachungskamera überwacht wird. Der durchschnittliche Londoner wird auf dem Weg zur Arbeit täglich 600 mal Fotografiert.

- Im Staat New York existiert eine Schule, in der die Schüler rund um die Uhr Halsketten mit Lichtbild und Funkchip tragen. Die Schulleitung kann so jederzeit die aufgewendeten Zeiten für Hausaufgaben und Spiel verfolgen.

- Eine Schule in Philadelphia arbeitet mit Schuelerlaptops mit spezieller von der Schule kontorllierter Software. Über das Internet ist es der Schulleitung möglich per Webcam die Schüler auch zuhause zu beobachten und zu überwachen. Der Fall flog auf als ein Schüler der Schule verwiesen wurde, aufgrund von "unzüchtigem Verhalten" zu Hause in seinem Zimmer.

- Gillette erprobt derzeit den Einsatz von RFID-Tags in amerikanischen Supermärkten. Durch den Diebstahl von Rasierklingen entstehen enorme Verluste, und so wurden für 500 Millionen Dollar Chips gekauft, um sie an diesem Produkt zu befestigen. Werden von einem Kunden mehr als drei Packungen aus dem Regal genommen, schießt das System sicherheitshalber ein Foto und schickt dieses an das Kassenpersonal, da dieses Verhalten als untypisch angesehen wird.

- Laut dem US-Republikaner Patrick Bertroche soll illegalen Einwanderern ein Mikrochip eingepflanzt werden, um die Überwachung der unerwünschten Zuzügler zu vereinfachen. Wenn man bereits Hunde mikrochippen könne, so spräche auch nichts gegen diese Methode bei Migranten.
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