Jodi Picoult: Die Hexenjagd von Salem Falls

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Tirah
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Jodi Picoult: Die Hexenjagd von Salem Falls

Beitrag von Tirah »

Jodi Picoult: Die Hexenjagd von Salem Falls




Klappentext:
Salem Falls: Die weißen Türme kleiner Holzkirchen ragen in den Himmel. Nichts erinnert mehr an die dunklen Tage der berüchtigten Hexenjagden, die hier einst stattfanden. Als der Zufall Jack St. Bride in das malerische Provinzstädtchen verschlägt, möchte er nur eines - seine eigene Vergangenheit für immer begraben. In dem Café der alleinstehenden Addie Peabody findet er Arbeit, und schon bald wird Jack unentbehrlich in Addies Laden und in ihrem Leben. Doch dann erscheint die junge Gillian, der übersinnliche Kräfte nachgesagt werden und die sich okkultistischen Ritualen verschrieben haben soll. Mit ihr kehren die dunklen Schatten aus Jacks früherem Leben wieder zurück - und Salem Falls verwandelt sich noch einmal in den Schauplatz einer erbarmungslosen Hexenjagd, der Jack verzweifelt zu entkommen versucht


Beurteilung:
Jack St. Bride war acht Monate im Gefängnis, für eine Tat, die er nicht begangen hat: die Vergewaltigung einer Schülerin. Der Zufall verschlägt ihn in die Kleinstadt Salem Falls, er findet Arbeit in einem Café und Addie, die Besitzerin, stellt keine Fragen. Als vorbestrafter Sexualstraftätet muß Jack sich jedoch regelmäßig auf dem Polizeirevier melden und so dauert es nicht lange, bis es sich herumgesprochen hat. Schnell tauchen die ersten Drohungen auf und als die siebzehnjährige Gillian behauptet, Jack hätte sie vergewaltigt, ist er nur im Gefängnis sicher.

Jodi Picoult wagt sich an ein schwieriges Thema: wer will schon einen verurteilen Sexualstraftäter in der Nachbarschaft haben, erst recht, wenn man Kinder hat? Von daher sind die Reaktionen der Bevölkerung einerseits verständlich, andererseits wurde Jack jedoch zu Unrecht verurteilt und bekommt keine Chance, seine Unschuld zu beweisen.
Dieser Zwiespalt wird sehr emotional dargestellt. Da sind auf der einen Seite Jack und Addie, auf der anderen die Honoratioren der Stadt, allen voran Gillians Vater, ein bekannter Unternehmer. Und mittendrin stecken die Teenager Gillian und ihre Freundinnen, selbstsüchtig und auf sich bezogen, wie Teenager nun einmal sind.
Überzeugend geschrieben hat mich doch die Eindimensionalität der Figuren gestört: Jack und Addie sind so überaus gut, Gillians Vater so überaus böse. Graustufen gibt es nicht, was für nahezu alle Charaktere der Geschichte gilt. Wenn es auch nicht zu den besten Romanen der Autorin gehört, ist es doch spannend zu lesen und erschreckend, welche Eigendynamik die Lügen eines einzelnen Teenagers annehmen können.


Meine Wertung:
:buchwurm02:


Originaltitel: Salem Falls
Übersetzer: Ulrike Wasel, Klaus Timmermann
Kategorie: Drama
Taschenbuch
Piper
474 Seiten
ISBN 3492240119 bzw. 978-3492240116
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My recurring fantasy about libraries is that at night, after everyone goes home, the books come to life and mingle in a fabulous cocktail party. (Neal Wyatt)
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