Julie Peters: Das Lied der Sonnenfänger

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Tirah
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Julie Peters: Das Lied der Sonnenfänger

Beitrag von Tirah »

Julie Peters: Das Lied der Sonnenfänger



Klappentext:
Eine große Familiensaga im faszinierenden Neuseeland

Man schreibt das Jahr 1894: Massenhaft wandern Familien aus dem von Hunger und Not geplagten Irland in die Fremde aus. Auch die O’Briens wollen sich in Neuseeland eine neue Existenz als Schafzüchter aufbauen. Doch das ferne Land hat seine eigenen Gesetze, die alles außer Kraft setzen, was die Auswanderer aus der Heimat kennen. Besonders die Frauen bekommen das zu spüren: Emily O’Brien, die Tochter der Familie, die eigentlich viel zu klug ist, um nur Hausfrau und Mutter zu sein. Aus Verzweiflung lässt sie sich auf eine Ehe ein, die sie ins Unglück stürzt.
Siobhan ist ihre zarte und empfindliche Schwägerin. Sie leidet ebenfalls in einer unglücklichen Ehe und gibt dem Werben eines „Wilden“, eines Maori, nach. Doch Liebe kann auch zerstören...
Über allem steht der Überlebenskampf in der Fremde, die Gründung einer Existenz. Missernten, Unwetter und dann auch noch der Erste Weltkrieg erschüttern die drei Generationen der O’Briens.
Es ist der Kraft der Frauen zu verdanken, dass die Familie nicht zerstört wird. Und schließlich bricht eine neue Zeit an in der Wildnis Neuseelands – eine Zeit der Frauen…


Beurteilung:
Die Familie O'Brien wird sympathisch geschildert und der Leser hat stets die gesellschaftlichen Zwänge des ausgehenden 19.Jahrhunderts vor Augen, insbesondere die Einengungen, unter denen die Frauen leiden. Genau hier aber ist es des Guten zuviel: Ja, die Verhältnisse waren damals so. Ja, es wurde als normal angesehen, daß die Männer das Vermögen ihrer Frauen verwalteten. Ja, die Frauen hatten keinerlei Mitbestimmungsrechte. Ja, die Männer waren davon überzeugt, die Krone der Schöpfung und wesentlich intelligenter als die Frauen zu sein. - Das stimmt alles, aber muß man das auf jeder Seite erneut erwähnen? Ab der Hälfte des Buches war ich ernsthaft von dieser ständigen Wiederholung genervt und nach nicht ganz zwei Dritteln habe ich das Buch zuklappt. Die Personen sind sympathisch (wenn auch teils überzogen), die Geschichte an sich ist jedoch leider sehr vorhersehbar. Über Neuseeland an sich und die Maroi erfährt der Leser kaum etwas, die Handlung hätte ebensogut in jedem anderen Land spielen können.
Das alles zusammengenommen hat mir das Buch verleidet. Eine spannende Familiensaga sieht anders aus, ein gelungener Neuseelandroman auch…


Meine Wertung:
:buchwurm-1:


Kategorie: historisch / 19.Jahrhundert / Frauen / Neuseeland
Taschenbuch
Wunderlich
524 Seiten
ISBN 3805208960 bzw. 9783805208963
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My recurring fantasy about libraries is that at night, after everyone goes home, the books come to life and mingle in a fabulous cocktail party. (Neal Wyatt)
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