Sarah Waters: Der Besucher

Historische gebundene Blätter
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Tirah
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Sarah Waters: Der Besucher

Beitrag von Tirah »

Sarah Waters: Der Besucher



Klappentext:
England in den 1940er Jahren. An einem Sommertag in Warwickshire wird der Landarzt Dr. Faraday wegen eines Notfalls nach Hundreds Hall gerufen, dem jahrhundertealten Stammsitz der Familie Ayres.
Einst prachtvoll und majestätisch, ist das einsam gelegene Anwesen nunmehr deutlich vom Verfall gezeichnet, und die verwitwete Mrs. Ayres und ihre erwachsenen Kinder Roderick und Caroline haben alle Not, in der rasch sich wandelnden Nachkriegsgesellschaft ihren Platz zu finden.
Als Dr. Faraday die Familie näher kennenlernt, erfährt er, dass in dem Haus merkwürdige Dinge geschehen: Möbelstücke, die ein Eigenleben führen, kryptische Zeichen, die plötzlich an den Wänden auftauchen, bedrohliche Geräusche, die unerklärbar scheinen.
Dr. Faraday begegnet der wachsenden Panik der Familie zunächst mit Ruhe und Beschwichtigung. Doch das Schicksal der Ayres nimmt unaufhaltsam seinen Lauf - und ist enger mit seinem eigenen verwoben, als er ahnt …


Beurteilung:
Hm… was soll ich schreiben? Das Buch ist sehr schön gestaltet: ein Hardcover mit ansprechendem Schutzumschlag aus gutem Papier, das Kapitelband ist farblich passend gewählt, der eigentliche Einband ist ebenfalls schön aufgemacht und natürlich gibt es ein Lesebändchen. Alles Dinge, die dem Leser sofort ins Auge fallen und - in Kombination mit dem Klappentext - auf einen schönen Schauerroman hoffen lassen.

Sicher ist der Roman psychologisch geschickt aufgebaut und man merkt, daß die Autorin keine "Anfängerin" ist. Die Geschichte ist verschachtelt und läßt viel Spielraum für eigene Interpretationen.
Ich bin sicher, daß dieses Buch viele begeisterte Leser finden wird, ich selbst gehöre jedoch nicht dazu. Die Charaktere waren mir durch und durch und ohne Ausnahme unsympathisch, die Atmosphäre war durchgehend trostlos und düster. Die Geschichte wird äußerst langatmig erzählt, Höhepunkte gibt es kaum. Ich habe das Buch zuende gelesen, weil ich immer noch auf eine Erklärung, eine Wendung oder einen Hauch von Spannung bzw. Horror hoffte. Leider wurde diese Hoffnung bis zum Ende nicht erfüllt. Ein Ende übrigens, das völlig offen bleibt.
Unter dem Strich: Ich habe seit sehr langer Zeit keinen derart trostlosen und langweiligen Roman mehr gelesen.


Meine Wertung:
:buchwurm-1:


Originaltitel: The little stranger
Übersetzerin: Ute Leibmann
Kategorie: historisch / England / 1940er Jahre
Hardcover
Lübbe
573 Seiten
ISBN 3431038301 bzw. 9783431038309
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My recurring fantasy about libraries is that at night, after everyone goes home, the books come to life and mingle in a fabulous cocktail party. (Neal Wyatt)
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