Robert Alexander: The Kitchen Boy - A Novel of the Last Tsar

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Tirah
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Robert Alexander: The Kitchen Boy - A Novel of the Last Tsar

Beitrag von Tirah »

Robert Alexander: The Kitchen Boy - A Novel of the Last Tsar

deutscher Titel: leider nicht auf deutsch erschienen





Klappentext:
Hier ist der einzige noch lebende Mensch, der weiß, was genau passierte. Welch dunklen Geheimnisse wird dieser alte russische Emigrant über die letzten Tage von Nikolaus und Alexandra enthüllen?

Nach nach fast einem Jahrhundert faszinieren die Ereignisse um die Ermordung der letzten Zarenfamilie die Menschen noch immer. Robert Alexander erzählt die Geschehnisse durch die Augen Leonkas, einst Küchenjunge der Romanows, der behauptet, der letzte lebende Zeuge der Exekution zu sein. Auf mysteriöse Weise von den Bolschewiken verschont, verschwand der Junge in den Wirren der Russischen Revolution. Jetzt erzählt er seine Geschichte. Was sah der Junge in den letzten Tagen des Zaren und seiner Familie? Kann er die Fragen nach geheimen Briefen an den Zaren beantworten, nach den fehlenden Juwelen und warum die Körper zweier Romanow-Kinder in dem Grab fehlen, das 1991 entdeckt wurde?


Beurteilung:
Leonid Sednev, genannt Leonka, war tatsächlich Küchenjunge des Zaren in Jekaterinburg und wurde wenige Stunden vor der Exekution fortgeschickt. Aus dieser und anderen bekannten Tatsachen spinnt Robert Alexander einen äußerst interessanten Roman, in dem die letzten Wochen der Zarenfamilie aus Sicht eines Haushaltsangehörigen geschildert werden. Dabei ist es der 98-jährige Leonka, der die damaligen Geschehnisse für seine Enkelin aufzeichnet. Zu zwei Dritteln besteht die Geschichte aus diesen Erinnerungen an das Jahr 1918, wobei die Atmosphäre so gelungen vermittelt wird, das der Leser sich tatsächlich in dieses Haus versetzt fühlt. Natürlich gab es Gründe, die zur Russischen Revolution und der Abdankung des Zaren führten, aber darum geht es hier nicht. Hier werden die Romanows als Familie geschildert, als Persönlichkeiten. Umso bedrückender ist das Ende, von dem der Leser nur zu genau weiß, wie es aussehen wird.
Eine interessante Wendung nimmt der Roman am Ende, als Leonkas Enkelin ihr Erbe antritt und Nachforschungen anstellt. Diese Ebene fand ich ebenso interessant wie die historischen Ereignisse und beides zusammen ergibt einen beeindruckenden Roman, der mir wohl noch eine Weile nachgehen wird.


Meine Wertung:
:buchwurm03:


deutscher Titel: leider nicht auf deutsch erschienen
Kategorie: historisch / Russische Revolution / Zarenfamilie
Taschenbuch
Penguin
229 Seiten
ISBN 0142003816 bzw. 9780142003817
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My recurring fantasy about libraries is that at night, after everyone goes home, the books come to life and mingle in a fabulous cocktail party. (Neal Wyatt)
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Tirah
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Re: Robert Alexander: The Kitchen Boy - A Novel of the Last

Beitrag von Tirah »

Noch ein Spoiler:
Achtung Spoiler!
Die tatsächlichen Ereignisse haben die Fiktion mittlerweile eingeholt: Das Grab der Zarenfamilie wurde bereits 1979 gefunden, erst 1991 erfolgten jedoch die Exhumierung und Bestattung, wobei allerdings die Leichen von Aleksei und einer seiner Schwestern fehlten. Darauf nimmt Robert Alexander in seinem Roman aus dem Jahr 2003 Bezug und spinnt aus den beiden fehlenden Leichen eine Geschichte.
2007 wurden dann die Leichen von Aleksei und seiner Schwester Maria gefunden, so daß die Geschichte, wie sie sich der Autor erdacht hat, nicht stattgefunden haben kann - eine hübsche Idee ist es jedoch allemal und mir hat dieses Ende gefallen.
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