Kathryn Stockett: Gute Geister

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Tirah
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Kathryn Stockett: Gute Geister

Beitrag von Tirah »

Kathryn Stockett: Gute Geister



Klappentext:
Jackson, Mississippi, 1962: Die junge Skeeter ist frustriert. Nach dem Studium verbringt sie die Tage auf der elterlichen Baumwollfarm, als einzige ihrer Freundinnen ohne einen Ring am Finger. Sehr zum Missfallen der Mutter. Doch der Mann, mit dem ihre Freundinnen sie verkuppeln wollen, ist ein hochnäsiger Snob. Und dann ist auch noch ihr schwarzes Kindermädchen, bei dem sie stets Trost fand, spurlos verschwunden. Skeeter wünscht sich nur eins: Sie will weg aus dem engen Jackson und als Journalistin in New York leben. Und um diesem Ziel näher zu kommen, verbündet sie sich mit zwei Dienstmädchen, die ebenso unzufrieden sind wie sie: Aibileen zieht inzwischen das siebzehnte weiße Kind auf. Doch nach dem Unfalltod ihres einzigen Sohnes ist etwas in ihr zerbrochen. Und Minny ist auf der Suche nach einer neuen Stelle. Sie ist bekannt für ihre Kochkünste, aber sie ist auch gefürchtet: Denn Minny trägt das Herz auf der Zunge. Und gemeinsam beschließen die drei außergewöhnlichen Frauen, gegen die Konventionen ihrer Zeit zu verstoßen und etwas zu wagen. Denn sie alle haben das Gefühl zu ersticken und wollen etwas verändern – in ihrer Stadt und in ihrem eigenen Leben.


Allgemeines:
Der Roman wurde verfilmt unter dem Titel "The Help" unter der Regie Tate Taylors. In den Hauptrollen spielen Emma Stone, Viola Davis und Octavia Spencer.


Beurteilung:
Die Südstaaten der USA in den 1960er Jahren: die Gesellschaft verharrt in Konventionen und selbst in kleineren Ortschaften kommt es zu Rassenunruhen. Weiße Kinder werden selbstverständlich von farbigen Kndermädchen großgezogen und jede Dame, die etwas auf sich hält, hat ein farbiges Hausmädchen. Mittendrin befindet sich Skeeter: weiß, aus gutem Hause und gerade mit dem Studium fertig. Zum Leidwesen ihrer Mutter hat sich sich auf der Universität keinen Ehemann geangelt und kam unverlobt wieder nach Hause. Auf der Suche nach einer Beschäftigung stellt sie sich die Frage, wie das farbige Hauspersonal seine Situation eigentlich selbst sieht: wie ist es, für weiße Damen zu arbeiten und deren Kinder großzuziehen, während die eigenen Kinder zu Hause warten? Gefährliche Fragen für ein junges Mädchen in einer derart explosiven Zeit…

Skeeter wirkt unbedarft und naiv, aber durchaus sympathisch. Voller guter Absichten, könnte man sagen. Die Hausmädchen, mit denen sie spricht, sind da weitaus realistischer, und doch überwiegt der Wunsch nach Veränderung. Danach, der "guten Gesellschaft" die Augen zu öffnen. Dem Leser erschließt sich eine neue Zeit: 1960er Jahre, USA, Rassenunruhen - und auf einmal ist man mitten drin. Die Atmosphäre ist gut getroffen, die Hauptpersonen sympathisch, wenn auch übertrieben. Genau das hat mich gestört: Skeeter ist zu naiv, ihre ehemals beste Freundin zu zickig. Es gibt gut oder böse, aber kaum Grautöne. Zwar läßt sich das Buch mühelos weglesen und man möchte auch wissen, ob Skeeter mit ihrer Geschichte Erfolg hat und die Stadt aufrüttelt, doch mit einigen Grautönen hätte mir die Geschichte besser gefallen.


Meine Wertung:
:buchwurm2,5:


Originaltitel: The Help
Übersetzerin: Cornelia Holfelder-von der Tann
Kategorie: historisch / Frauen / Südstaaten / 1960er Jahre
Hardcover
Bertelsmann-Ausgabe
606 Seiten
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My recurring fantasy about libraries is that at night, after everyone goes home, the books come to life and mingle in a fabulous cocktail party. (Neal Wyatt)
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