Ken Follett: Die Tore der Welt

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Tirah
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Ken Follett: Die Tore der Welt

Beitrag von Tirah »

Ken Follett: Die Tore der Welt




Klappentext:
Ein genialer Architekt
Eine selbstbewußte Frau
Ein ehrgeiziger Mönch

Wir schreiben das Jahr 1327. Es ist der Tag nach Allerheiligen. In der Stadt Kingsbridge im Süden Englands versammelt sich das Volk im Schatten der Kathedrale. Vier Kinder flüchten vor dem Trubel in den nahe gelegenen Wald. Dort werden sie Zeugen eines Kampfes – und eines tödlichen Geheimnisses.
Merthin, ein Nachfahre von Jack Builder, dem Erbauer der Kathedrale, hat dessen Genie und rebellische Natur geerbt. Sein starker Bruder Ralph strebt den Aufstieg in die Ritterschaft an. Caris, Tochter eines Wollhändlers, hat den Traum, Arzt zu werden und ein selbstbestimmtes Leben zu führen. Gwenda, deren Vater ein Tagelöhner ist, will nur ihrer Liebe folgen.
Und da ist noch Godwyn, Caris' Vetter, ein junger Mönch, der entschlossen ist, Prior von Kingsbridge zu werden. Koste es, was es wolle.
Ehrgeiz und Liebe, Stolz und Rache werden das Leben dieser Menschen bestimmen. Pest und Not werden ihnen das Liebste nehmen, was sie besitzen. Glück und Unglück werden sie begleiten. Doch sie werden die Hoffnung niemals aufgeben. Und immer wird der Schwur sie verfolgen, den sie an jenem schicksalhaften Tage leisteten.


Allgemeines:
1989 erschien Folletts Roman „Die Säulen der Erde“ über einen Kathedralenbau im Mittelalter. „Die Tore der Welt“ spielt in der selben Stadt und es dreht sich um dieselbe Kathedrale, allerdings 200 Jahre später.

Besonders hervorzuheben ist die Ausstattung des Hardcovers mit Illustrationen am Anfang der einzelnen Teile, einem Lesebändchen, einer farbigen Karte im vorderen und hinteren Buchdeckel sowie einem schön gestalteten Leineneinband.


Beurteilung:
Als ich vor etlichen Jahren "Die Säulen der Erde" las, war ich begeistert: überzeugende Charaktere, eine Atmosphäre, die das Mittelalter lebendig werden liess und das Ganze spannend erzählt. Ich war skeptisch, ob "Die Tore der Welt" da nach so vielen Jahren mithalten könnte, aber: der Roman kann es.
Bereits auf den ersten Seiten fasziniert die Geschichte und man sieht das überfüllte (und schmutzige!) Kingsbridge vor sich. Hier wird das Mittelalter nicht idealisiert, sondern mit all seinen Nachteilen geschildert. Allerdings könnte man auf den Gedanken kommen, daß die Charaktere überzeichnet sind, denn die Bösen sind wirklich Böse, ohne jede Spur von Gutem in sich. Und die Guten sind durch und durch edel und ohne Falsch. Gerade das aber läßt den Leser mitleiden und jedem Bösewicht wünscht man die Pest an den Hals, während man mit den Guten mitfiebert. Man ärgert sich über die Sturheit der Bürger, die Borniertheit der Mönche und die Abhängigkeit der Frauen - und weiß vor allem, wie gut es einem selbst in der heutigen Zeit geht.
"Die Tore der Welt" ist ein Schmöker im allerbesten Sinne: man kann abtauchen und völlig in der Geschichte versinken.
:lesen:


Meine Wertung:
:buchwurm03:


Originaltitel: World without End
Übersetzer: Rainer Schumacher, Dietmar Schmidt
Kategorie: historisch / England / 14.Jahrhundert
Hardcover
Lübbe
1295 Seiten
ISBN 3785723164 bzw. 978-3785723166
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My recurring fantasy about libraries is that at night, after everyone goes home, the books come to life and mingle in a fabulous cocktail party. (Neal Wyatt)
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