Christoph Marzi: Fabula

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Tirah
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Christoph Marzi: Fabula

Beitrag von Tirah »

Christoph Marzi: Fabula




Inhaltsangabe:
Es gibt Geschichten, die können unser Leben für immer verändern.
Es gibt Geschichten, die sind erfunden und zugleich auf magische Weise wahr.
Und es gibt Geschichten, in denen man verloren gehen kann, wortwörtlich.
So wie in der, die Helen Darcy eines Nachts ihren beiden Söhnen erzählt…



"Die meisten Lügen sind wahr und spinnen sich von ganz allein…"

Schicksalhafte Dinge geschehen im Leben des jungen Wirtschaftsprofessors Colin Darcy. Eines Nachts tauchen geheimnisvolle Vögel über London auf, sein bester Freund stirbt unter mysteriösen Umständen - und eine dringende Nachricht ruft ihn nach Ravenscraig, dem Anwesen seiner Familie im schottischen Hochland: Sein kleiner Bruder Danny und seine Mutter sind spurlos verschwunden.
Jahrelang ist Colin seiner Familie aus dem Weg gegangen, doch nun holen ihn die Schatten einer dunklen Vergangenheit ein. Denn als sie klein waren, hat Helen Darcy ihren beiden Söhnen phantastische Geschichten erzählt - Geschichten, die plötzlich Wirklichkeit wurden, Geschichten, in denen man auf magische Weise verloren gehen konnte. Kann es sein, daß seine Mutter in ihren eigenen Geschichten verlorengegangen ist?
In Schottland angekommen, begibt sich Colin auf eine gefährliche Suche. Gemeinsam mit seiner alten Jugendliebe, dem Friedhofsmädchen Livia, wagt er sich in die düsteren Räume und verwinkelten Gänge Ravenscraigs und sucht hinter verschlossenen Türen die Wahrheit über seine Kindheit.


Beurteilung:
Colin Darcy hat seiner schottischen Heimatstadt und seinen Eltern schon vor Jahren den Rücken gekehrt und lebt in London. Sein Leben ist solide, um nicht zu sagen: langweilig, und ohne Überraschungen. Als seine Mutter verschwindet, bekümmert ihn das nicht sonderlich, als jedoch sein Bruder ebenfalls vermißt wird, reist er zurück nach Ravenscraig. Dort trifft er seine Jugendliebe Livia und macht sich mit ihr gemeinsam auf die Suche. Und dabei findet er Dinge, die er keineswegs gesucht hatte…

Die Lycidas-Trilogie von Christoph Marzi hat mich begeistert, so daß ich mit einer sehr hohen Erwartungshaltung an Fabula herangegangen bin - und enttäuscht wurde. Fabula ist bei weitem kein schlechtes Buch, aber einiges hat mich gestört:
Es beginnt mit dem großen Schriftsatz und dem breiten Rand, der auf den Seiten gelassen wurde. Das ist Verlagspolitik und schließlich sollte das Buch vom Cover her zu den anderen Romanen des Autors passen. Aber ob dafür der Preis von immerhin 14 € für ein Taschenbuch gerechtfertigt ist? :frage:
Die Charaktere waren mir mit Ausnahme von Livia nicht sympathisch; Colin (der ja immerhin die Hauptfigur ist) war stellenweise so träge, daß ich ihn am liebsten geschüttelt hätte!
Die Wendungen der Geschichte waren besonders zum Ende hin abenteuerlich und spannend und das Lesen machte richtig Spaß. Insgesamt jedoch hatte mir die ganze Geschichte zu wenig Atmosphäre, sie war für meinen Geschmack einfach "viel zu locker gestrickt". Besonders den Anfang hätte man deutlich straffen können.

Fazit: eine schöne und märchenhafte Geschichte, die jedoch in keiner Weise an die Lycidas-Romane heranreicht: weder von der Atmosphäre, noch von den Charakteren oder der Vielschichtigkeit her.


Meine Wertung:
:buchwurm02:


Kategorie: Fantasy
Taschenbuch
Heyne
700 Seiten
ISBN: 345352327X bzw. 978-3453523272
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My recurring fantasy about libraries is that at night, after everyone goes home, the books come to life and mingle in a fabulous cocktail party. (Neal Wyatt)
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