Daniel Keyes: Blumen für Algernon

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Tirah
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Daniel Keyes: Blumen für Algernon

Beitrag von Tirah »

Daniel Keyes: Blumen für Algernon



Klappentext:
Charlie Gordon, der ursprünglich kaum des Lesens mächtig war, ist zu Forschungszwecken operiert worden und entwickelt eine überragende Intelligenz; schließlich überflügelt er fachlich und intellektuell sogar die Professoren, die das Experiment leiten. Zu seinen Freunden zählt er die Maus Algernon - das erste Lebewesen, das mit derselben Methode erfoglreich behandelt wurde.
Mit den überwältigenden Fähigkeiten stellen sich für das Genie Charlie jedoch auch die ersten Probleme ein. Als Charlie vor einem Fachkongress als Attraktion vorgestellt werden soll, kommt es zum Eklat. An Algernon beobachtet er eine Veränderung, die auch einen Schatten auf seine Zukunft wirft…



Allgemeines:
Die Geschichte wurde 1966 als "Flowers for Algernon" veröffentlicht, dann als "Charly" verfilmt. 1970 erschien erstmals eine deutsche Ausgabe, ebenfalls unter dem Titel "Charly".


Beurteilung:
Charlie hat einen IQ von 68 und arbeitet als Laufbursche und Putzhilfe in einer Bäckerei. Aber er ist stets fröhlich, warmherzig und beliebt.
Er freut sich, als er für eine Behandlung ausgewählt wird, die seine Intelligenz erhöhen soll: endlich wird er "intelgent"! Bislang wurde diese Methode nur an der Maus Algernon getestet, das allerdings mit durchschlagendem Erfolg. Schon bald freundet sich Charlie mit Algernon an, aber als sein IQ die 170 überschreitet, tauchen die ersten Probleme auf: Zwar ist er jetzt ein Genie, aber im zwischenmenschlichen Bereich hat sich längst nicht alles zum Besseren gewendet…

Die Geschichte wird in Form von "Fortschrittsberichten" erzählt, die Charlie im Rahmen des Forschungsprojektes verfaßt: vom ersten Tag an bis hin zum Ende des Projektes. Dementsprechend schwer sind seine ersten Berichte zu lesen, die Grammatik und Rechtschreibung sind mehr als eigenwillig. Aber gerade das macht die Erzählung so authentisch und nichts könnte Charlies Veränderungen deutlicher (und ihn selbst sympathischer) machen.
Charlies Aufstieg zum Genie vollzieht sich erst zögerlich, dann aber umso rasanter und erstaunt muß er feststellen, daß auch Professoren keine Übermenschen sind, sondern ihm intellektuell deutlich unterlegen. Erst spät wird ihm klar, daß er mit seinem hohen IQ von seinen Mitmenschen genauso weit entfernt ist, wie mit einem niedrigen IQ - nur auf der anderen Seite des Zauns. Tatsächlich ist er seinen Arbeitskollegen jetzt sogar unheimlich und auch seine Beziehungen zu Frauen verlaufen nicht wie erwartet. Am berührendsten ist es jedoch, wenn er sich seinen Kindheitserinnerungen stellt: die verbitterte Mutter, die um jeden Preis einen "normalen" Sohn will, der hilflose Vater und die eifersüchtige Schwester. Die Kollegen, die er als Freunde in Erinnerung hatte und die sich über ihn lustig gemacht haben. Und die so bewunderte Lehrerin, die ihm jetzt klein und dumm vorkommt. Denn obwohl Charlie immer klüger wird und immer mehr weiß und erfährt, verliert er doch seine Warmherzigkeit und sein Mitgefühl. Doch erst als bei Algernon Veränderungen auftreten, wird auch Charlie aufgerüttelt.

Charlie ist durch und durch sympathisch und umso berührender ist es, von seinen Kindheitserinnerungen zu lesen, denn man sieht alles durch seine Augen. Es stellt sich die Frage, ob eine hohe Intelligenz wirklich so wünschenswert ist und auch die Behandlung "Retardierter" wirft Zweifel auf. Leider ist dieses Buch auch heute noch aktuell und wird es wohl immer sein.


Meine Wertung:
:buchwurm03:


Originaltitel: Flowers for Algernon
Übersetzein: Eva-Maria Burgerer
Kategorie: Science Fiction (?)
Hardcover
Klett-Cotta
298 Seiten
ISBN: 360893782X
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Gesior
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Beitrag von Gesior »

Das erinnert mich an den Film "Phenomenon". In "Phenomenon" spielt John Travolta den Durchschnittsbürger George Malley, der von einer seltsamen Kraft getroffen plötzlich überaus intelligent wird.
Seien Sonne, Wind und Wasser sanft um Euch und die Götter Euch wohlgesonnen!
GESIOR PALARE MIRRO
scolastcus artum arcanum. dominus mysteriorum. magister magicum.

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Tirah
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Beitrag von Tirah »

Den Film kenne ich gar nicht, klingt aber interessant :D
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