Cormac McCarthy: Die Straße

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Tirah
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Cormac McCarthy: Die Straße

Beitrag von Tirah »

Cormac McCarthy: Die Straße



Klappentext:
Die Welt nach dem Ende der Welt

Ein Mann und ein Kind schleppen sich durch ein verbranntes Amerika. Nichts bewegt sich in der zerstörten Landschaft, nur die Asche im Wind. Es ist eiskalt, der Schnee grau. Sie haben nur noch ihre Kleider am Leib, einen Einkaufswagen mit der nötigsten Habe – und einen Revolver mit zwei Schuss Munition.
Ihr Ziel ist die Küste, obwohl sie nicht wissen, was sie dort erwartet. Ihre Geschichte ist eine düstere Parabel auf das Leben, und sie erzählt von der herzzerreißenden Liebe eines Vaters zu seinem Sohn.


Allgemeines:
Der Roman wurde 2009 vom australischen Regisseur John Hillcoat verfilmt, die Hauptrollen wurden mit Viggo Mortensen und Kodi Smit-McPhee besetzt.


Beurteilung:
„Die Straße“ ist ein schmales unscheinbares Büchlein, für das der Autor den Pulitzer-Preis für Literatur verliehen bekam. Was hat es also mit diesem Buch auf sich?
Die Geschichte spielt in einem Endzeit-Szenario, die Welt liegt seit einigen Jahren in Asche. Ein Mann zieht mit seinem kleinen Sohn quer durch das zerstörte Land, immer auf der Suche. Der Suche nach anderen Menschen, guten Menschen, und einem sicheren Platz für sie beide. Getrieben von der Hoffnung, daß es irgendwo noch eine Art Ordnung und Sicherheit geben muß.
Die Sprache ist sparsam, die Sätze kurz, die Absätze knapp. Alles ist auf das Wesentliche reduziert. Die Personen bleiben namenlos, die Ursache der Katastrophe ungenannt. Wörtliche Rede ist in den laufenden Text integriert, Anführungsstriche gibt es nicht. Gewaltszenen sind auf ein Minimum reduziert, Blut findet sich nicht. Wenige Worte, nichts ausschweifendes.
Genau das aber macht die Atmosphäre aus: es ist bedrückend! Ich sah die ausgebrannten Städte vor mir, die Asche, die über die leeren Straßen weht. Die verdorrten Bäume, die verlassenen Ortschaften. Und über allem die Angst vor marodierenden Banden und dem allgegenwärtigen Kannibalismus. Ständiger Hunger und Kälte. Und das Drängen, weiterzuziehen, nicht stehenzubleiben. Denn stehenbleiben heißt aufgeben.

Manche Bücher verfolgen den Leser noch lange, dieses hier gehört dazu. Ich habe einige Endzeit-Romane gelesen, dieser hier ist der bedrückendste davon und wird mir wohl noch sehr lange nachgehen.


Meine Wertung:
:buchwurm03:


Originaltitel: The Road
Übersetzer: Nikolaus Stingl
Kategorie: ScienceFiction / Endzeit
Taschenbuch
Rowohlt
253 Seiten
ISBN 3499246007 bzw. 978-3499246005
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My recurring fantasy about libraries is that at night, after everyone goes home, the books come to life and mingle in a fabulous cocktail party. (Neal Wyatt)
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Tirah
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Re: Cormac McCarthy: Die Straße

Beitrag von Tirah »

Der Link zur Verfilmung:

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