Das Artefakt, 29.10.04

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Yuina
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Das Artefakt, 29.10.04

Beitrag von Yuina »

Kampf der "Giganten"

Mirnos seufzte!
Sie waren den Plan schon viele Male durchgegangen, hatten sich aber immer noch nicht einigen können wie sie genau vorgehen sollten. Nachdem die Gruppe durch den unterirdischen Fluss aus der Burg Tarroks geflohen waren, hatten sie sich durch die Wälder nach Osten gewandt und waren schließlich auf dieses kleine Dorf gestoßen in dem sie sich nun erholten und Pläne schmiedeten, wie sie die Artefakte wieder bekommen sollten. In zwei Tagen, bei Vollmond, sollten sie dem Gott Tusmand, geopfert werden.
„Wir müssen erst mal sehen wie wir in die Stadt kommen ohne gleich im Knast zu landen“, sagte Rattack. Die drei Zwerge, zwei Halblinge und – in den Augen der Dorfbewohner - ein sehr merkwürdiger Mensch, der sich für einen Ork zu halten schien, diskutierten schon seit Stunden darüber, wie sie als nächstes vorgehen sollten.
„Also ich finde nach wie vor, dass wir mit einem Wagen voll Stroh in die Stadt fahren sollten“, meinte Ranis. „Mirnos und Abros verstecken sich hinten im Wagen. Ingo wird voraus gehen um die Stadt zu erkunden und Rattack sollte sich als Mensch verkleiden und auf dem Kutschbock sitzen, mit Halbling Timo und mir als seine Kinder daneben.“
Abros schmunzelte. „Na gut, das ist nicht schlecht, jedenfalls der beste Vorschlag an diesem Tag.“
Der Meinung waren auch die anderen und schließlich kaufte Ranis einem Bauern einen Wagen ab, was angesichts des glitzernden Goldes in Ranis' Hand kein Problem war. Schließlich brachen sie auf. Als die Stadt in Sichtweite war, beschlossen sie, den Wagen am Rand des Waldes zu verstecken. Sie fuhren gerade in den Wald, als eine Bande von ungefähr zwanzig Orks auf sie zu kamen. Die Orks hatten sie noch nicht erreicht als Mensch Ingo vom Wagen sprang und ihnen entgegentrat. Dabei sprach er irgend etwas auf okisch und die Orks blieben verdutzt stehen, denn er sah immer noch aus wie ein Mensch, da er zudem noch die Rüstung von Tarrok trug. Doch er ging wie ein Ork und sprach wie ein Ork, und so diskutierte er erst mal mit dem Anführer der Bande. Der schien ihn irgendwie zu beleidigen, denn plötzlich schlug Mensch Ingo den Ork, und schon entbrannte zwischen den beiden eine Schlägerei. Das wollten sich die andern Orks nicht entgehen lassen und feuerten ihren Anführer an. Abros wollte vom Wagen springen und Mensch Ingo helfen, doch Mirnos hielt ihn zurück. Mensch Ingo hatte schließlich gesiegt und sich somit Respekt verschafft. Jedenfalls schien er den Orks zu befehlen wieder nach Hause zu gehen. Zur Verblüffung der Gefährten drehten die Orks tatsächlich um und trugen ihren Anführer wieder in den Wald. Nach dieser kleinen Unterbrechung versteckten sich die Zwerge und die Halblinge mit dem Wagen im Wald und Mensch Ingo ging in die Stadt. Er konnte ohne Verzögerung durch das Stadttor gelangen und ging gradewegs auf die Kirche zu. Vor dem Tor standen zwei Wachen mit dem Abzeichen des Tarrok, welches auch er trug. Bevor er eintrat, wollte er noch ein paar Informationen besorgen, also ging er in den nächsten Laden. Hinter der Theke stand eine junge Frau, die ihm zulächelte als er hereinkam.
„Guten Tag, junge Dame“, sagte er mit leichtem Akzent. „Ich hatte einen Auftrag von Tarrok bekommen und war längere Zeit fort und nun würde ich gerne wissen was hier so alles los war.“
Ein Silberstück rollte aus seiner Hand über den Ladentisch und mit ihm eine Menge Informationen. Mensch Ingo erfuhr das der neue Tieschoch nun Rithel Chraig hieß und ein hoher Priester von Tusmand war, und er im Moment in der Kirche zu finden sei um die Zeremonie für den übernächsten Abend vorbereitete. Das reichte Mensch Ingo fürs Erste und er machte sich auf dem Weg zur Kirche. Die Wachen sahen ihn schon von Weiten kommen ließen ihn aber ohne Fragen durch. Die Kirche hatte einen Altar von dem eine breite Treppe nach unten zu einer Tür führte, vor der zwei Wachen standen. Eine weitere Treppe führte zu einer Tür in der Außenwand. Diese Tür musste draußen zu dem geländerlosem Balkon führen, der in acht Metern Höhe von außerhalb des Tempels zu sehen war.
Vor dem Altar kniete, dem Aussehen nach, der Hohe Priester, welcher in tiefer Meditation zu sein schien. Ein weiterer Priester, niedrigeren Ranges, sah auf als Mensch Ingo hereinkam und ging auf ihn zu.
„Was wollt ihr hier“, fragte er barsch.
„Wachablösung“, sagte Mensch Ingo.
„Jetzt“? fragte der Priester. „Wachablösung ist heute Abend“.
Der Priester sah Mensch Ingo misstrauisch an und frage dann zu den Wachen an der Nebentür gewandt: „Sagt mal, habt ihr den Kerl schon mal gesehen?“
Als die Wachen den Kopf schüttelten, befahl er, Ingo festzunehmen.
Ingo wich zurück und warf einen Blick auf den kniehenden Priester. Er zog sein Messer und hielt es ihm an die Kehle ohne ihn zu berühren.
„Halt“, rief der andere Priester den Wachen zu, die auf Ingo zu rennen wollten. Ingo warf das Messer auf die erste Wache, in dessen Bein es stecken blieb, rannte auf den Priester zu und wollte ihn umwerfen, als der Priester die Hand hob und Ingo im hohen Bogen nach hinten flog. Er richtete sich gerade rechtzeitig wieder auf um der zweiten Wache zu begegnen. Nachdem er einem Schlag ausgewichen war rannte Ingo an seinem Gegner vorbei auf die Tür der Kirche zu. Er stieß sie gerade auf als der Ruf des Priesters erschall: „Haltet ihn“.
Ingo rannte durch die Tür und schrie den Wachen zu: „Ein Eindringling. Schließt die Tür.“
Und die Wachen verschlossen die Tür. Dann verschwand Ingo schon in der nächste Seitenstraße.

Die Dämmerung setzte langsam ein und so war es ein leichtes für ihn sich zu verstecken. Schließlich fand er eine Scheune, in der er sich verstecken konnte und in der er die Kleidung eines Stallburschen fand, die er überzog. Schließlich beschmierte er sich mit Dreck, schnappte sich einen Karren und ging wieder nach draußen um sich in seiner Verkleidung weiter umzusehen.

Einige hundert Meter außerhalb der Stadt, wurden die Gefährten ungeduldig. Wenn sie noch mit dem Wagen in die Stadt wollten, dann bevor es dunkel wird, sonst würden die Wachen die Tore schließen. Also beschlossen sie nicht auf Ingo zu warten und gleich in die Stadt zu fahren.
Sie wussten es nicht, aber währen sie einen Moment später durch das Tor gekommen, hätten sie wahrscheinlich Ingo erblickt, wie er mit einer Karre voll Mist durch eine Seitenstraße fuhr.
Schließlich fanden auch sie eine Scheune in der sie den Wagen unterbringen konnten.
Dort machten sie es sich erst einmal gemütlich, während Ranis Wache hielt.
Sie hatten es sich gerade gemütlich gemacht als Ranis hereinkam: „Es kommt jemand“.
Sofort stellten sich Rattack und Abros an beide Seiten der Tür. Als die Tür geöffnet wurde griff Rattack sich dem Unbekannten und zog ihn in die Scheune. Es schien sich um einen gewöhnlichen Einbrecher zu handeln, denn er trug dunkle Kleidung und hatte ein Messer dabei, mit dem er blind in der Dunkelheit herumstocherte, während er am Boden lag. Die Zwerge konnten ihn wegen ihrer Infrarotsicht sehen und die Halblinge hatten ihre Sternesicht, mit der sie den Einbrecher jetzt genau musterten.
„Wer seid ihr. Was wollt ihr“.
Ein kurzes Licht flammte auf, als der Einbrecher eine kleine Kugel auf den Boden warf, was genug Licht brachte damit er die Zwerge und Halblinge kurz sehen konnte.
„Oh“.
Die Zwerge hatten mehr oder weniger sichtlich ihren Spaß.
Mirnos und Rattack packten den Einbrecher an den Armen und fesselten ihn an einen Balken.
Dann berieten sie, wie sie als nächstes vorgehen sollten.
Ranis, der schon wieder Wache hielt, kam kurz danach wieder herein.
„Da kommt schon wieder jemand.“
Abros schaute durch einen Schlitz in der Wand und sah wie ein Mensch, wie es aussah mit einer Karre Mist, vorbeikam. Er wollte schon fast wieder weggehen als ihm der typisch orkische Gang auffiel. Ranis öffnete die Tür und sagte etwas auf orkisch. Daraufhin kam der Mensch zurück und Ranis' Vermutung erwies sich als richtig, als sie Ingo wieder erkannten.
Schließlich beschlossen sie, sich in der Kirche zu verstecken, was wohl nicht so einfach sein würde.
Die Gefährten schlichen sich aus der Scheune bis zum Nebeneingang der Kirche. Ingo zog wieder seine Stadtwachenrüstung an und klopfte an der Tür. Ein kleines Fenster öffnete sich, und das Gesicht eines Soldaten erschien.
„Wachablösung“, sagte Ingo, und der Soldat machte tatsächlich die Tür auf, die ihm schlagartig entgegen kam, als Rattack sie ihm ins Gesicht stieß und er bewusstlos liegen blieb.
Über dem Altarraum hatte die Kirche ein rundes Kuppeldach, deren Mitte aus Glas war. An der Innenseite dieser Kuppel konnte man bei genauem hinsehen einen Gang und ein Geländer erkennen. Die Gefährten schafften die bewusstlose Wache in einen hinteren Raum und knebelten ihn.
Als Ersatz für die Wache stellte sich Ingo an die Tür, bis er nach drei Stunden abgelöst wurde.
Um die Flucht zu sichern, fuhr er am nächsten Morgen wie vereinbart mit dem Wagen zum See im Osten, um mit dem Boot auf dem Wagen zum anderen See zurück zu fahren. Dort sollte er mit dem Boot durch den unterirdischen Tunnel unter die Kirche zu fahren und warten bis die anderen nachkommen.
Als am nächsten Tag die Kirche sich gegen Abend nach und nach füllte, wurden die Gefährten langsam ein wenig nervös. Kurz vor Mitternacht begann sich der Mond rot zu färben.
Um punkt Mitternacht bildete sich auf dem Balkon Nebel. Ranis kletterte über den Boden des Spitzdaches zu einer Art Luke in der Kuppel, genau über dem Balkon, bereit herunter zu springen. Mirnor und Abros standen mit geladenen Armbrüsten am Geländer, bereit zu schießen. Rattack und Timo gingen nach unten und dann nach draußen, direkt unter dem Balkon.
Aus dem Nebel heraus trat eine elfenähnliche Gestalt, hochgewachsen, blass, mit einem länglichen, dünnen Schwert an der Seite und einem Kettenhemd. Darüber trug der Elf ein weißes Gewand. Er ging zu dem Altar und schaute herablassend die Artefakte an, die darauf lagen. Schließlich seufzte er und breitete ein schwarzes Tuch auf dem Altar neben den Artefakten aus. Dann legte das erste Artefakt auf das Tuch. Daraufhin versank dieses im Tuch. Das gleiche tat er mit dem grün leuchtenden Artefakt der Orks und sieben anderen. Schließlich, und mit gewaltiger Anstrengung, hob er Mirnos' Amasie-Streitaxt auf das Tuch, und auch diese versank darin. Dann faltete der Elf das Tuch wieder zusammen und steckte es sich in das Gewandt. Als er sich dem Ausgang zuwandte flogen zwei Bolzen auf ihn zu. Mirnos, der sich sicher war das er treffen würde schoss daneben.
Abros' Bolzen traf den Elfen am Arm, doch trotz der Wucht drang dieser nicht einmal zwei Zoll tief in den Arm ein. Der Elf sah verärgert nach oben zu den Zwergen, riss sich den Bolzen aus dem Arm und rief: „Ihr wagt es?“
Ranis sprang auf den Balkon und rief: „Ihr wagt es Ranis Mekuret herauszufordern?“
Der Elf zog sein Schwert und ging auf Ranis zu. Mirnos sprang ebenfalls auf den Balkon und stellte sich vor Ranis, die Axt in der Hand. Mirnos gelang eine gute Attacke, die einen durchschnittlichen Kämpfer enthauptet hätte, doch für diesen Gegner reichte es bei Weitem nicht.
Der Elf schlug Mirnos' Axt beiseite und sein Schwert bohrte sich durch Mirnos' Amasie-Kettenhemd wie durch Butter und nagelte ihn an die Wand. Ranis keuchte. Ebenso wie Abros der hinter Mirnos gelandet war. Mirnos schlug sich frei und fing sich noch einen schweren Treffer ein.
Den nächsten Schlag konnte er parieren. Abros warf ein Messer auf den Elfen, mehr zur Ablenkung als um Schaden anzurichten. Gleichzeitig schlüpft Ranis neben den Elfen, zog ihm das Tuch aus der Tasche und wich dessen Schwert aus. Der Elf zog sich zurück auf den Balkon auf dem plötzlich eine Art Tor erschienen war. Er schritt hindurch und das Tor verschwand.

Und unten in dem Tempel sahen die Gläubigen ungläubig zu den Gefährten hinauf, die es gewagt hatten, den Boten ihres Gottes anzugreifen...

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